Die geplante Vollsperrung der Bahnstrecke zwischen Köln und Bonn ab Februar 2028 für knapp zwei Jahre halten die Grünen im Rheinland für unzumutbar.
Baupläne der BahnGrüne fordern Alternativen zur Vollsperrung zwischen Köln und Bonn

Der Kölner Hauptbahnhof könnte ab Februar 2028 aus Richtung Bonn und der Eifel nur über Umwege erreichbar sein.
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Führende Grünen-Politiker aus dem Rheinland fordern NRW-Bahnchef Werner Lübberink auf, die geplante zweijährige Sperrung der linksrheinischen Bahnstrecke zwischen Köln und Bonn und der Eifelstrecke ab Anfang 2028 zu überprüfen und „ernsthaft“ nach Alternativen zu suchen.
„Aktuell ist die linksrheinische Verbindung durch die vorbereitende Ertüchtigung für die rechtsrheinische Korridorsanierung im zweiten Halbjahr 2026 bereits massiv im Nahverkehr eingeschränkt. Weitere Belastungen drohen durch Trassenkonflikte im Zuge der Umleitung von Fern- und Güterzügen während der Sanierung zwischen Troisdorf und Wiesbaden“, heißt es in einem Offenen Brief der Bundesabgeordneten Katrin Uhlig, den Landtagsmitgliedern Julia Höller, Martin Metz und Tim Achtermeyer und der Europa-Parlamentarierin Alexandra Geese.
„Vor diesem Hintergrund erfüllt uns die Ankündigung einer weiteren, bis zu zweijähriger Sperrung der Strecke ab 2028 wegen des Ersatzneubaus von Brückenbauwerken in Köln mit großer Besorgnis. Für die Fahrgäste zwischen Köln und Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie dem Kreis Euskirchen würde dies einen tiefgreifenden Einschnitt in ihre alltägliche Mobilität bedeuten“, so die Unterzeichner weiter.
Taugliche Verkehrskonzepte gefordert
Bei einer Vollsperrung über einen längeren Zeitraum ab Mitte 2028 zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und Köln-Süd müsse zumindest „ein Basisangebot durchgehender Züge von der linken Rheinstrecke und der Eifelstrecke zum Kölner Hauptbahnhof und Köln Messe/Deutz erhalten bleiben.“ Die Bahn müsse auch prüfen, ob sich die Generalsanierung zwischen Köln und Bonn und der Austausch der Kölner Bahnbrücken nicht zeitlich zusammenlegen lassen.
„Wir setzen darauf, dass Sie gemeinsam mit den betroffenen Ländern, den Aufgabenträgern des Nahverkehrs und der Region tragfähige Lösungen erarbeiten, die den Sanierungsbedarf mit den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen in Einklang bringen. Dazu gehört es, die Zeiten mit massiven Beeinträchtigungen so kurz wie möglich zu halten und gleichzeitig taugliche Verkehrskonzepte für diese Zeit zu erarbeiten“, heißt es in dem Brief.
Großbaustelle zwischen Troisdorf und Siegen ab 22. August
Die Bahn hat am Mittwoch die nächste Großbaustelle angekündigt. Zwischen Troisdorf und Siegen werden zwischen dem 22. August und dem 12. September auf der Siegstrecke Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Dazu zählen die Sanierung von Brücken, der Austausch von Weichen und Arbeiten an zwei Bahnhöfen.
Im gesamten Bauzeitraum werden die Züge der Linien RE 9, RB 90 und RB 93 sowie S 12 und S 19 zwischen Köln Hauptbahnhof bzw. Troisdorf und Siegen Hauptbahnhof durch Busse ersetzt. Vom 9. bis 12. September haben die Arbeiten auch Auswirkungen auf die Züge der Linien RE 8 und RB 27.
Der Fernverkehr zwischen Dortmund/Münster und Frankfurt fällt bis zum 6. September aus, vom 7. bis 12. September fahren die IC-Züge wieder, allerdings nicht über Troisdorf und Siegen.
Die Arbeiten sind laut Bahn erforderlich, weil die Siegstrecke von Dezember 2026 bis Juli 2027 zwischen Troisdorf, Betzdorf und Siegen umfassend modernisiert wird. Auf dem Bauprogramm stehen unter anderem Arbeiten an mehreren Eisenbahnbrücken und Verkehrsstationen. Außerdem tauscht die DB während der Bauphase viele Kilometer Gleise samt Schwellen und Schotter aus.
Diese Modernisierung sei nötig, weil die Trasse im ersten Halbjahr 2028 als Umleitung für Güterzüge gebraucht wird, wenn mit großer Wahrscheinlichkeit die linke Rheinstrecke zwischen Hürth-Kalscheuren, Koblenz und Mainz der Generalsanierung unterzogen wird.