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Vertrauter von RekerCDU und SPD prüfen Vorschlag für Leitung des Kölner Umweltamtes

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28.01.2025, Köln: Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Interview.


Foto: Michael Bause

Der Personalvorschlag von Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist nicht unumstritten.

Henriette Rekers Personalvorschlag für das Umweltamt stößt auf Widerstand.

Die Ratsfraktionen von CDU und SPD haben angekündigt, Einsicht in die Akten des Bewerbungsverfahrens für die Leitung des städtischen Umwelt- und Verbraucherschutzamts zu nehmen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte am vergangenen Dienstag einen ihrer engsten Vertrauten für den Posten vorgeschlagen.

Ihr persönlicher Referent und früherer Wahlkampfmanager Pascal Siemens hatte sich laut Umweltdezernent William Wolfgramm im Bewerbungsverfahren als Leistungsbester durchgesetzt. Siemens gehörte mehrere Jahre dem Vorstand der Kölner Grünen an. Er schrieb unter anderem ein Buch über seine Chefin. Die Oberbürgermeisterin kann für den Amtsleiterposten zwar eine Besetzung vorschlagen, die Politiker im Stadtrat müssen dem allerdings zustimmen.

Reker selbst, die Grünen und die CDU hätten im Hauptausschuss, der am kommenden Montag über die Personalie entscheiden soll, gemeinsam eine Mehrheit. Dass diese auch zustande kommen wird, ist nach der Ankündigung der CDU nicht sicher. „Wir werden uns das Verfahren sehr genau anschauen und haben deshalb am Mittwoch Akteneinsicht beantragt“, sagte CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Unsere Entscheidung hängt vom Ergebnis der Akteneinsicht ab.“ SPD-Fraktionschef Christian Joisten sagte, auch seine Fraktion werde Akteneinsicht nehmen, um das Verfahren und die Bestenauswahl bewerten zu können.

Reker hatte den Personalvorschlag sehr kurzfristig eingebracht. Zum einen kam die Beschlussvorlage erst sechs Tage vor der Sitzung des Hauptausschusses bei den Politikern an – mit dem 1. Mai liegt zudem ein Feiertag dazwischen. Zum anderen soll der Amtsleiterposten bereits zum 1. Juni neu besetzt sein, obwohl bereits seit langer Zeit bekannt ist, dass der derzeitige Amtsleiter Konrad Peschen zum 31. Mai in den Ruhestand geht. Das Amt für Umwelt und Verbraucherschutz hat rund 300 Mitarbeiter in sechs Abteilungen.