Am Samstag gibt es vor Lauterbachs Büro eine Demo gegen die geplanten Krankenhaus-Schließungen.
Demo gegen Klinik-Schließung„Teile die Frustration“ – Lauterbach zeigt Verständnis für Protest vor seinem Büro

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
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Ein Bündnis aus Gegnern der geplanten Krankenhaus-Schließungen in Holweide und Riehl demonstriert am Samstag vor dem Büro von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Unter dem Titel „Wir machen Krach bei Lauterbach“ will sich ein zivilgesellschaftliches Bündnis, das auch von der Linksfraktion des Stadtrates unterstützt wird, ab 10.30 Uhr vom Mülheimer Bahnhof aus in Richtung des Wahlkreisbüros von Lauterbach aufmachen. Dort will es lautstark gegen den Ratsbeschluss zur Zusammenlegung aller städtischen Kliniken in Merheim demonstrieren.
„Lauterbach und NRW-Gesundheitsminister Laumann planen eine Senkung der Patientenzahlen, den Betten- und Arbeitsplatzabbau“, lautet der Vorwurf der Demonstrierenden. Hintergrund der Demonstration ist auch, dass Karl Lauterbach in seinen Bundestagswahlkämpfen für den Erhalt des Krankenhauses Holweide geworben hat. Der gefasste Beschluss wurde von den Ratsfraktionen allerdings auch mit den Reformabsichten des Kölner Ministers begründet, die demnach zum Zentralisierungs-Plan in Mülheim gut passen.
Karl Lauterbach: „Ich gebe den Standort nicht auf“
Lauterbach sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ im Vorfeld der Demonstration: „Ich kann die Frustration der Demonstranten verstehen und teile sie auch.“ Er habe weiterhin das Ziel, eine Krankenhausstruktur in Holweide zu erhalten. „Ich gebe den Standort nicht auf. Ich hoffe, dass er nicht geschlossen ist, bis im Sommer unsere Reform kommt – mit dieser besteht die Chance, ein Level-1-i-Krankenhaus in Holweide zu erhalten.“ Diese Einrichtungen sollen eine wohnortnahe medizinische Versorgung sichern und verschiedene Leistungen bündeln.
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Lauterbach zufolge gibt es in dieser Struktur relativ wenig Kostendruck und Bürokratie und ein niedrigschwelliges Angebot für ortsnahe Behandlung und Pflege. Für einen Aufenthalt nach einer Behandlung an einem Maximalversorger wie der Klinik in Merheim oder der Uniklinik sei eine solche Einrichtung ideal geeignet. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, für Standorte wie Holweide in ganz Deutschland eine neue sinnvolle Zukunftsperspektive zu schaffen“, so sein Versprechen.
Dass das Haus nicht wie bislang bestehen bleibt, halte er jedoch für richtig: „In der heutigen Struktur aber hätte das Haus wahrscheinlich keine Zukunft, es hätte sich wohl schlicht nicht getragen ohne dauerhafte Verluste.“ Lauterbach teilte mit, er selbst könne aus terminlichen Gründen nicht zur Demonstration erscheinen und mit den Beteiligten sprechen.