Die Polizei in Köln und anderswo in NRW hat in der vergangenen Nacht zahlreiche Anrufe von besorgten Menschen bekommen.
Falschmeldung über ErdbebenKölner flüchten am Kölnberg und in Godorf aus ihren Wohnungen
Gegen 23 Uhr häuften sich am Dienstagabend plötzlich die Notrufe bei der Leitstelle der Polizei Köln: Aufgeregt berichteten die Menschen, sie hätten in den sozialen Medien eine Meldung über ein bevorstehendes Erdbeben in Nordrhein-Westfalen erhalten.
Vor allem im Kölner Süden verließen laut Polizei etwa 500 Menschen ihre Wohnungen und sammelten sich im Freien, zum Beispiel auf den Straßen am Kölnberg, aber auch auf dem Parkplatz von Ikea in Godorf, viele von ihnen in Panik. Grund war offenbar eine Falschmeldung in einer Facebook-Gruppe, die vor allem von Rumänen verfolgt wird. Tatsächlich gab es aber weder eine Erdbeben-Warnung noch ein Erdbeben im Raum Köln.
„Wir haben die Menschen am Telefon beruhigt, sind aber auch vor Ort gefahren und haben dort mit ihnen gesprochen“, sagte ein Polizeisprecher. Nach etwa zwei Stunden seien die meisten in ihre Wohnungen zurückgekehrt.
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Die Abteilung Staatsschutz der Kölner Polizei prüft nun den genauen Ursprung der Falschmeldung und ob es sich womöglich um eine Straftat handeln könnte. Denkbar ist aber auch, dass sich Nachrichten verselbständigt haben und via Stille Post falsch weitergegeben wurden. Denn am Dienstag bebte tatsächlich die Erde in Rumänien. Auch vor dem Hintergrund der Erdbeben in der Türkei und Syrien vor einer Woche hätten viele Menschen daher wohl Angst bekommen wegen der Meldung in den sozialen Medien, sagte der Polizeisprecher.
Falschmeldung über Erdbeben: „Absolut schändlich“
Auch in Gelsenkirchen, Dortmund und Hagen bekam die Polizei nach eigenen Angaben viele Anrufe. Woher die Falschmeldung komme, werde noch ermittelt, sagte auch ein Sprecher der Polizei-Landesleitstelle in Duisburg. „Das ist natürlich eine absolut schändliche Falschmeldung.“
Notrufe gingen auch bei der Feuerwehr ein. In Köln mussten die Feuerwehrkräfte aber nicht eingreifen. (ts))