Festival „Straßenland“Fokus auf Stadtentwicklung bei gesperrter Nord-Süd-Fahrt

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OB Henriette Reker bei der Vorstellung des Programms für das Festival „Straßenland“.

OB Henriette Reker bei der Vorstellung des Programms für das Festival „Straßenland“.

Köln – Beim zweiten Anlauf sind die Hürden genommen. Ursprünglich bereits im vergangenen Jahr wollten die Organisatoren Christoph Kuckelkorn und Klaus Eschmann auf der Nord-Süd-Fahrt zwischen Ursula- und Viktoriastraße im Norden sowie der Ulrepforte im Süden ihre Veranstaltung „Straßenland“ durchführen. Daraus wurde nichts, „aus organisatorischen und zeitlichen Gründen – die Planung war zu kurzfristig“, argumentierte Oberbürgermeisterin Henriette Reker damals aus Sicht der Stadt. Das hatte für Unmut gesorgt, Eschmann und Kuckelkorn jedoch nicht davon abgehalten, ihr Projekt für 2019 erneut anzumelden, diesmal ist das Stadtoberhaupt als Schirmherrin dabei.

Am 23. Juni sollen die „Straßenland“-Besucher neue Konzepte der Urbanität, Mobilität und Ernährung erleben können. Einen Tag lang wird die bis zu zehnspurige Nord-Süd-Fahrt dann für den Verkehr gesperrt.

„Move your town“

Das kostenfreie Festival unter dem Motto „Move your town“ („Bewege deine Stadt“) richtet den Fokus auf die Vision einer nachhaltigen Stadtentwicklung. „An dem Tag wird der autofreie Bereich in die drei Themenabschnitte Urban City, Mobility City und individuelle Beiträge unterteilt, in den Initiativen und Hersteller sich und ihre Produkte präsentieren“, sagt Bestattungsunternehmer Kuckelkorn, der auch Präsident des Festkomitee Kölner Karneval ist. Als „intelligente und mutimodale Mobilitätsmöglichkeiten“ bezeichnet er die zentralen Bestandteile von „Straßenland“, also die Möglichkeiten zur Nutzung verschiedener Verkehrsmittel innerhalb eines bestimmten Zeitraums in einer sich wandelnden Stadt. „Neue Entwicklungen und künftige Technologien gemeinsam und mit Spaß zu erleben, erhöht die Akzeptanz“, erläutert Veranstalter Eschmann, dessen Unternehmen in Köln unter anderem das „Summer Jam“ durchführt.

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Nur wenige Verpflegungsangebote geplant

Auf dem Straßenfest stellen sich zahlreiche Kooperationspartner und Unternehmen in den verschiedenen Bereichen vor. Neben den Ausstellern gibt es Bühnen für inhaltliche Beiträge und für Unterhaltung. Weil sich „Straßenland“ von üblichen Stadtteil- und Straßenfesten abgrenzen will, sind nur wenige Verpflegungsangebote geplant. Der Eintritt zum Festival ist kostenfrei. (ihi)

www.strassenland.de

„Es geht nicht darum, Autos komplett aus der Stadt zu verdrängen, sondern eine alternative Nutzung des öffentlichen Raums für die Kölner erlebbar zu machen“, sagte Reker bei der Präsentation des Festivalkonzepts. Dabei ist die Planung noch längst nicht abgeschlossen, denn bis zu 30 Prozent der dann autofreien Fläche der Nord-Süd-Fahrt sind für die Bürger reserviert. „Gruppen und Initiativen können und sollen Vorschläge einreichen – Straßenland lebt davon, dass die Kölner diesen Tag mitgestalten“, so Eschmann.

Hoffnung auf viele Besucher

Eine Jury wählt bis Mai die passenden Beiträge aus und ordnet sie einem Themenschwerpunkt zu. „Angenommen zu werden ist für die Projektaussteller nicht mit Kosten verbunden“, stellt Kuckelkorn klar. Er und Eschmann hoffen auf tausende Besucher, aktive Teilnehmer und Aussteller, die Ideen, Konzepte und Produkte zu den „drängendsten Fragen unserer Zeit“ vorstellen – „Mobilität und Zusammenleben im Zeichen der Nachhaltigkeit.“

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