Anklage der StaatsanwaltschaftKölnerin soll ihren Ex-Mann vergewaltigt haben

Lesezeit 2 Minuten
Die wegen Vergewaltigung beschuldigte 45-Jährige (r.) mit ihrer Verteidigerin Funda Bicakoglu im Amtsgericht Köln.

Die wegen Vergewaltigung beschuldigte 45-Jährige (r.) mit ihrer Verteidigerin Funda Bicakoglu im Amtsgericht Köln.

Schweren Vorwürfen muss sich eine Frau stellen. Sie soll ihren Ex-Mann mehrfach sexuell genötigt und vergewaltigt haben.

Eine zweifache Mutter muss sich wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung vor dem Kölner Amtsgericht verantworten. Laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft soll die 45-Jährige ihren Ex-Ehemann mehrfach sexuell motiviert attackiert haben. Aufgrund eines gesundheitlichen Leidens und aus Angst vor seiner Ex-Frau habe sich der Mann nicht gegen die Übergriffe wehren können.

Köln: Laut Anklage sexuelle Übergriffe in Wohnung und am Rhein

Das mutmaßliche Opfer hatte seine Ex-Frau laut Anklage im Sommer 2020 aufgesucht, um mit ihr über das Umgangsrecht der beiden minderjährigen Kinder zu sprechen. Die Angeklagte habe ihren Ex-Mann bei dieser Gelegenheit auf die Couch gedrückt, sein Hemd geöffnet und auf die Brust geküsst. Kurz darauf habe die Beschuldigte den Oralverkehr an dem Mann ausgeführt.

Der Mann soll an Bluthochdruck leiden. „Er hatte Angst in Ohnmacht zu fallen“, sagte die Staatsanwältin, daher habe der Mann sich gegen den sexuellen Übergriff nicht wehren können. Mehrfach habe er geäußert, das nicht zu wollen. „Sie sei unsauber und stinkt“, habe er laut Anklage zu seiner Ex-Frau gesagt. Dann sei er über den Balkon der Wohnung zu einem Nachbarn geflohen.

Alles zum Thema Amts- und Landgericht Köln

Kölner Staatsanwaltschaft klagt Vergewaltigung und Hausfriedensbruch an

Kurz darauf soll sich der Mann wieder mit seiner Ex-Frau getroffen haben, um über die Kinder zu sprechen. Diesmal aber öffentlich auf dem Maternusplatz in Rodenkirchen. Man sei zum Rhein gegangen. Hier soll die Frau ihren Ex-Mann auf eine Parkbank gedrückt und ihre Hand in seine Hose gesteckt haben. Der Mann sei geflüchtet und bis zum nächstgelegenen Supermarkt verfolgt worden.

Im Mai 2021 soll die Angeklagte dann über die Terrassentür in die Wohnung des Ex-Manns eingestiegen und diesen erneut attackiert haben. Die zu diesem Zeitpunkt etwa zehnjährige Tochter, die wie ihr Bruder beim Vater lebt, habe dann auf ihre Mutter eingeschlagen, um sie zu vertreiben. Die Staatsanwaltschaft hat neben Vergewaltigung auch einen Hausfriedensbruch angeklagt.

Kölner Nachbar spricht von schmutzigem Streit ums Sorgerecht

Zum Prozess am Donnerstagmorgen erschien die Angeklagte nicht, nur ihre Verteidigerin Funda Bicakoglu fand sich in Saal 29 des Amtsgerichts ein. Es stellte sich heraus, dass die Frau zwischenzeitlich aus Köln verzogen war. Der Vorsitzende Richter verfügte daher, dass die Polizei die Beschuldigte aus dem Umland zum Gerichtsgebäude chauffiert. Das war gegen Mittag der Fall.

Im Saal angekommen, polterte die Angeklagte gegen die anwesenden Pressevertreter. Die 45-Jährige soll zunächst von einem Psychiater auf ihre Schuldfähigkeit hin untersucht werden. Ein ehemaliger Nachbar wurde nicht mehr als Zeuge vernommen – er zweifelte die Vorwürfe am Rande der Verhandlung an, sprach von einem schmutzigen Sorgerechtsstreit. Der Prozess wurde vertagt.

KStA abonnieren