Fahrraddemo in KölnWas vor allem Kinder sich im Straßenverkehr besonders wünschen

Lesezeit 2 Minuten
Eltern und Kinder mit Fahrrädern und Lastenrädern am Rudolfplatz

Die Fahrraddemo startete auch am Rudolfplatz.

Hunderte Eltern und Kindern nahmen an der „Kidical Mass“-Fahraddemo teil, die in elf Veedeln startete.

„Straßen für alle“, fordern Hunderte Menschen am Sonntag in der Kölner Innenstadt. Viele Kölnerinnen und Kölner sind an diesem Tag mit dem Fahrrad unterwegs, denn sie wollen auf die prekären Bedingungen für Fahrradfahrende in Köln aufmerksam machen: im Nichts endende Fahrradwege, parkende Autos auf Fahrradstreifen, von dem Verkehrschaos auf der Venloer Straße ganz zu schweigen.

Besonders gefährlich sind diese Umstände für Kinder und Jugendliche. Mit der „Kidical Mass“-Fahrraddemo demonstrieren die Kölnerinnen und Kölner am Sonntag für ein flächendeckendes kinderfreundliches Verkehrssystem. Es gibt elf Startpunkte in elf Veedeln, von denen aus Erwachsene, Jugendliche und Kinder laut klingelnd losradeln. Die Hauptroute startet am Rudolfplatz, doch auch in Ehrenfeld, Müngersdorf, der Südstadt, Nippes, im Agnesviertel, in Höhenberg, Mülheim sowie Kalk und Deutz nehmen sich die Fahrradfahrenden die Straßen. Die Demo endet in der Alten Feuerwache mit einem Livekonzert, Spielen und Waffeln.

Kölner Demo fordert sichere Radwege für Kinder

„Wir wollen, dass sich alle Kinder sicher und selbstständig bewegen können“, sagt Simone Kraus. Sie ist Mitinitiatorin der Aktion in Köln. Viele Eltern sind mit ihren Kindern gekommen, die entweder ihr eigenes Fahrrad fahren, oder im Lastenrad oder Fahrradanhänger mitfahren. Die neunjährige Flora und die zehnjährige Elise würden gerne häufiger einfach auf das Rad steigen und losfahren. „Wir wollen uns sicher fühlen, wenn wir Fahrrad fahren“, erklärt Elise.

Alles zum Thema Rudolfplatz

Die Demonstrierenden fordern geschützte oder baulich getrennte, breite Radwege im gesamten Stadtgebiet, Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts und Schulstraßen ohne Autoverkehr. „Und dass die Fahrradwege nicht einfach aufhören“, ergänzt Flora. „Erst wenn wir Kinder und vulnerable Menschen bei der Verkehrspolitik in den Fokus setzen, schaffen wir eine zukunftsgerechte Gestaltung des öffentlichen Raumes für alle“, sagt Kraus.

Die Protestaktion fand an diesem Wochenende bundesweit in über 400 Städten statt. 2022 startete die „Kidical Mass“ eine Petition, die rund 90.000 Menschen unterzeichneten. Nachdem sie diese an die Politik weitergegeben hatten, wurde im März 2023 erstmalig über kinderfreundliche Mobilität auf der Verkehrsministerkonferenz gesprochen. Und auch die Stadt Köln handelte, indem sie zwei Schulstraßen-Pilotprojekte startete. Kraus fordert: „Wir wollen, dass das schneller geht. Wir wollen eine Schulstraße an allen Schulen, die gerne eine Schulstraße hätten.“

KStA abonnieren