Tanzbrunnen KölnKöbes Underground spielen vor 1500 Fans

Lesezeit 3 Minuten
Sänger Ozan Akhan (M.) als türkischer Gemüsehändler Ferdi Mercürü.

Sänger Ozan Akhan (M.) als türkischer Gemüsehändler Ferdi Mercürü.

Köln – Es ist kurz vor 19 Uhr. Die letzten Fans trudeln ein. Das Open Air-Gelände am Tanzbrunnen füllt sich. Alle tragen Maske. Abstandsregeln werden eingehalten. Alle sitzen, niemand steht. So schreibt es die Corona Verordnung bei Veranstaltungen im Tanzbrunnen derzeit vor. Das Sommerkonzert von Köbes Underground ist ausverkauft. „Es ist kaum zu glauben“, sagt Frontmann Ecki Pieper, „aber wir spielen unser erstes Live-Konzert seit Aschermittwoch“.

In der Zwischenzeit seien durch die Corona-Pandemie alle Auftritte der Band abgesagt oder verschoben worden. Das Sommerkonzert am Tanzbrunnen ist die einzige Veranstaltung der Gruppe, die planmäßig stattfindet. 1500 Fans klatschen. Pieper appelliert an die Besucher: „Ich weiß, dass ich euch viel abverlange“, sagt er. „Ihr dürft kräftig applaudieren, hampeln und mit den Händen winken. Nur mitsingen geht wegen der Hygienevorschriften zurzeit leider nicht.“

Das sei weiter nicht schlimm, tröstet er die Gäste. „Dann machen wir ein Mitsumm-Konzert daraus.“ Zum Thema Bewegung im Dreivierteltakt rät Ecki Pieper zum „kontaktlosen schunkeln mit dem Nachbarn“. „Einfach die Hände auf die eigenen Schenkel legen und los geht’s.“ Ihm sei es wichtig, auf die Regeln und deren Einhaltung am Tanzbrunnen hinzuweisen, gerade im Hinblick auf noch kommende Konzerte dort. Auch Köln-Kongress-Chef Bernhard Conin zeigt sich zufrieden. Das Publikum sei sehr diszipliniert, sagt er am Rande der Veranstaltung.

Alles zum Thema Tanzbrunnen

Dreistündiges Programm

Währenddessen covert und albert sich die Hausband der Kölner Stunksitzung in ihrem knapp dreistündigen Programm von beliebten Rocksongs über aktuelle Chart-Hits bis zum Karnevalsschlager. In gleichen Kostümen tauchen sie als „Söhne vom Bofrost-Mann“ auf. Von Kopf bis Fuß „voll Haare“, stärken sie ihre Muskeln in der „Muckibud“.

Neben dem imposanten Bigband Sound sind es die zehn Musiker selbst, die mit wechselnden, teils schrägen Kostümen die Fans begeistern. „Scheiße verkleidet“ hoppelt Ecki Pieper als Hase über die Bühne, nachdem Schauspieler und Kabarettist Ozan Akhan im Freddie-Mercury-Outfit als türkischer Gemüsehändler Ferdi Mercürü aufläuft. Pieper dagegen nuschelt etwas von „Flugzeugen im Darm“ und knöpft sich damit Herbert Grönemeyers „Flugzeuge im Bauch“ vor. Bei der „Just a Gigolo“-Nummer steuert Keyboarder Winni Rau die Band per Fernbedienung, vor und zurück, lässt sie in Zeitlupe an den Gitarren zupfen. Köbes Underground kennt sich aus mit der Technik, mit Karneval und Kultur. „Bin ich voll krass Prinz“, ruft Ozan Akhan plötzlich in die Menge. Als „türkisch Prinz in Cologne“ ist er längst in die kölsche Karnevalsgeschichte eingegangen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Herrlich komisch auch die zwei „Böösche in der Autowaschanlach“. „Die Nummer ist einfach super“, findet Köbes-Fan Ulrike Kiepels aus Dormagen. Sie sehe die Band live zum ersten Mal, sagt sie, obwohl sie die Böösch-Nummer schon bei der Frauensitzung in ihrem Heimatort aufgeführt hat.

Das nächste Konzert von Köbes Underground ist am 25. September, 19 Uhr, im Waldbad Dünnwald.

KStA abonnieren