Kölner DomDom-Kletterer nutzten eine Leiter

Lesezeit 2 Minuten
Der Dom von oben: Zwei Hobby-Kletterer sind in einer Nacht- und Nebelaktion auf die Spitze des Nordturms geklettert. (Archivfoto)

Der Dom von oben: Zwei Hobby-Kletterer sind in einer Nacht- und Nebelaktion auf die Spitze des Nordturms geklettert. (Archivfoto)

Köln – So hat man den Dom und seine Umgebung noch nie gesehen: Die Aufnahmen des Gotteshauses, die die Hobby-Kletterer Vadim und Vitaly in ihrem Blog ins Netz gestellt haben, sind spektakulär. Doch wie konnten die beiden Russen überhaupt auf die Spitze des Nordturms gelangen? Im Gegensatz zum Südturm mit seiner Aussichtsplattform ist der dem Hauptbahnhof zugewandte Turm für die Öffentlichkeit gesperrt. Mehrere Umstände haben ihnen offenbar dabei geholfen, wie sie auf ihrer Internetseite schreiben.

Zunächst hätten sie die Aussichtsplattform auf dem Südturm besucht. Wegen des umlaufenden Gitters sei es aber unmöglich gewesen, Fotos zu machen. "Es war tatsächlich die schlechteste Plattform, die ich je gesehen habe", heißt es dort. Irgendwie gelang es den beiden anschließend, in den geschlossenen Nordturm und bis zu dem dort angebrachten Gerüst zu kommen. Es sei nicht allzu schwierig gewesen, an dem Gerüst hochzuklettern, allerdings gefährlich, weil es außer den Stahlstangen nichts gab.

Rechtliche Schritte

Ein weiteres Problem seien die vielen Menschen gewesen, die sich trotz der nächtlichen Stunde auf der Domplatte aufhielten, sangen und Bier tranken. Es habe die Gefahr bestanden, entdeckt zu werden - so wie in Prag, wo sie beim Versuch, auf den Veitsdom zu klettern, von der Polizei aufgegriffen worden waren.

Alles zum Thema Kölner Dom

Über das Baugerüst gelangten die Kletterer in eine Kuppel und weiter über den Dachboden in den Turm. "Von einem Balkon aus führte uns eine Leiter den ganzen Weg bis in die Spitze", heißt es weiter.

Dompropst Norbert Feldhoff zeigte sich am Sonntag entsetzt von der lebensgefährlichen Nachtaktion: Er will rechtliche Schritte gegen die beiden Kletterer einleiten und prüfen lassen, ob Schäden an der Fassade des Doms entstanden sind. (jac)

KStA abonnieren