Muezzin-Ruf in KölnMoscheegemeinden in anderen NRW-Städten sind Vorreiter

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Blick in die Ehrenfelder Zentralmoschee am Tag der offenen Moschee am 3. Oktober 2019

Blick in die Ehrenfelder Zentralmoschee am Tag der offenen Moschee am 3. Oktober 2019

Köln – Die Nachricht der Genehmigung des Muezzin-Rufs zum Freitagsgebet durch die Stadt rollt eine Debatte neu auf, die bereits im vergangenen Jahr losgetreten wurde. Zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 blieb aufgrund des Versammlungsverbots ein wichtiger Bestandteil muslimischer und christlicher Glaubensgemeinschaften aus: das gemeinsame Gebet.

So gehen andere NRW-Städte mit dem Freitagsgebet um

In Duisburg etwa wurde daher beschlossen, den Ruf des Muezzin täglich um 19 Uhr gemeinsam mit dem Läuten der Kirchenglocken als Zeichen der Solidarität ertönen zu lassen.

Eine Moschee im Gelsenkirchener Stadtteil Hassel hatte in der Pandemie eine Ausnahmegenehmigung für den täglichen Muezzin-Ruf zum Fastenbrechen bei Sonnenuntergang bekommen. Dort ertönt der Gebetsruf bereits seit 20 Jahren jede Woche zum Freitagsgebet, berichtete der WDR.

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Dem hat die Stadt nun einen ähnlichen Stellenwert wie das Glockengeläut zum christlichen Gottesdienst eingeräumt. Mit dem Modellprojekt dürfte man einen Anstieg der Anträge auf einen Muezzin-Ruf zum Freitagsgebet erwarten.

Streit im Ruhrgebiet

Deutsche Städte und Kommunen sind in dieser Angelegenheit noch weit von einer einheitlichen Lösung entfernt. In Oer-Erkenschwick im Ruhrgebiet wird darüber seit Jahren gestritten. In Duisburg gab es nach Solidaritätsbekundungen im Frühjahr 2020 bereits im zweiten Lockdown keine Genehmigung mehr dafür.

Aus der Fatih-Moschee in Düren ertönt hingegen seit den 90er Jahren dreimal am Tag der Ruf des Muezzins. Die Stadt Köln möchte mit dem Modellprojekt nun vorangehen.

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