„In den Herzen der Menschen“Museum zeigt Ausstellung zu 70 Jahren 1. FC Köln

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Aus zwei wird einer: Schumacher (r.) und Horn vor ihrem gemeinsamen Portrait.

Aus zwei wird einer: Schumacher (r.) und Horn vor ihrem gemeinsamen Portrait.

Köln – Toni Schumacher mag noch kein Fall fürs Museum sein, dennoch finden sich in der Ausstellung, die der 1. FC Köln am Samstag anlässlich des 70. Vereinsgeburtstages im Deutschen Sport und Olympia Museum feierlich eröffnete, viele Momente, die mit dem großen Kölner Torhüter in Verbindung stehen.

Teil der Ausstellung ist etwa eine Fotobox, an der Besucher Porträtbilder von sich mit den Konterfeis aktueller und ehemaliger FC-Größen verschmelzen lassen können. Dabei kommen dann so kuriose Bilder wie das heraus, auf dem sich FC-Keeper Timo Horn Frisur, Goldkettchen und das legendäre blaue Doppeldusch-Trikot von Toni Schumacher leiht. „Die Goldkettchen sind schon cool, aber die sind ja heute verboten“, sagte Horn.

Toni Schumacher und Alexander Wehrle auf virtueller Tour.

Toni Schumacher und Alexander Wehrle auf virtueller Tour.

Eine der Ketten vom Foto trägt Schumacher noch heute und zog sie am Samstag lachend unterm Hemdkragen hervor. „Super“, sei die Ausstellung, befand der 63-Jährige: „Da habe ich die Siebziger wieder vor Augen.“

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„Der FC ist in den Herzen der Menschen“

Es sind die großen Zeiten, die den Verein ausmachen, „die Erfolge wurden ja eingefahren, als die heutigen Spieler noch gar nicht auf der Welt waren“, sagte Horn. Und tatsächlich: Selbst als Claudio Pizarro am 3. Oktober 1978 zur Welt kam, war der FC schon Doublesieger. „Vor 70 Jahren rief Franz Kremer seine Vision ins Leben, die seitdem mit Köln korrespondiert wie sonst nur der Dom oder der Karneval. Wir sind froh, dass wir einen Blick zurückwerfen können“, sagte Museumschef Andreas Höfer zur Eröffnung. Und FC-Präsident Werner Spinner ergänzte: „Es gab viele Titel, aber auch fünf Abstiege. Und trotzdem ist der FC in den Herzen der Menschen.“

FC-Legende Wolfgang Weber und Präsident Werner Spinner (r.).

FC-Legende Wolfgang Weber und Präsident Werner Spinner (r.).

„Die Zeiten gehen, das Gefühl bleibt“, so lautet das Motto der Ausstellung. Viel FC-Prominenz war am Samstag im Museum, darunter Wolfgang Weber, Karl-Heinz Thielen, Bernd Cullmann und Harald Konopka sowie Ex-Präsident Klaus Hartmann, der im nächsten Jahr seinen 90. Geburtstag feiert. Den aktuellen FC vertraten neben dem Präsidium die Geschäftsführer Alexander Wehrle und Armin Veh,  aber auch Trainer Stefan Ruthenbeck war gekommen, zudem die Spieler Horn, Hector, Lehmann, Risse. Aus der Abteilung der Jung-Legenden war Ex-Kapitän Milivoje Novakovic erschienen.

Trainieren mit Peter Stöger

Für den Inhalt der Ausstellung ist der Verein verantwortlich, es ist also eine Schau, die sich bis ins Detail an die gestalterischen Vorgaben des FC hält und daher mehr Präsentation ist als wissenschaftliche Auseinandersetzung. Aber sie ist sehr unterhaltsam. Denn neben den Wimpeln, Trikots, Trophäen und Gastgeschenken internationaler Gegner gibt es technologisch viel zu erleben: Per Virtual-Reality-Brille steht der Besucher plötzlich mitten in der Spielerkabine, und als Jonas Hector durch die Tür kommt, blickt er einen an und fragt: „Wer ist das denn?“

Ein virtueller Rundgang durch die Gründungskneipe „Haus Roggendorf“ ist ebenso möglich wie eine Teilnahme am Training – allerdings hat die Realität die Ausstellung schon wieder ein wenig überholt. Denn der Mann, der die Sprintübungen ansagt, ist nicht Stefan Ruthenbeck. Sondern noch Peter Stöger.

Mit der RheinlandCard 2018 aus dem Haus des Kölner Stadt-Anzeigers können Sie kostenlos an einer Führung teilnehmen. Direkt hier bestellen!

Die Ausstellung läuft bis zum Saison-Ende. Karten bei Köln-Ticket. Deutsches Sport & Olympia Museum, Im Zollhafen 1.

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