Präsentation in KölnNeues Online-Portal klärt über Missbrauch an Frauen in der katholischen Kirche auf

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Der Schatten eines Priesters mit einem Kreuz ist auf einem Asphalt zu sehen.

Ein neues Online-Portal thematisiert den sexuellen Missbrauch an erwachsenen Frauen in der Katholischen Kirche.

In Köln ist ein neues Online-Portal vorgestellt worden. Es geht um sexualisierte Gewalt sowie Misshandlung an erwachsenen Frauen.

Grundwissen zu Missbrauch an erwachsenen Frauen und den Mustern, die dahinter stecken – das bündelt ein neues Online-Portal. Das Angebot solle Lücken in der Vorbeugung schließen, wie der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) am Freitag, 13. Oktober, in Köln mitteilte.

Der in Köln ansässige Verband hat das Portal gemeinsam mit der Regensburger Professorin Ute Leimgruber entwickelt. Sexualisierte Gewalt, Misshandlung oder sogenannter geistlicher Missbrauch an erwachsenen Frauen sei lange übersehen worden, heißt es auf der Seite missbrauchsmuster.de.

Köln: Neues Online-Portal soll Missbrauch an Frauen vorbeugen

„Dabei ist bekannt, dass auch Erwachsene, besonders Frauen, Opfer von Missbrauch in der Kirche werden können.“ In diesem Bereich wirkten zahlreiche verborgene Muster, die durch Forschung, Fortbildung und Erzählprojekte bekannt gemacht werden müssten. Diese Muster beträfen etwa Geschlechterbilder oder die Vorstellung von Gewalt. Das Tutorial solle die Qualität in der Seelsorge fördern, erklärte Projektleiterin Leimgruber. „Es ist ein praxisnahes, wissenschaftlich fundiertes Angebot und ein bedeutender Beitrag für die Präventionsarbeit.“

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Es gehe um Ausmaß, Ursachen, Folgen und Ausprägungen von Missbrauch. Dies sei zudem Ausdruck „unserer Entschlossenheit, dem systemischen Missbrauch in unserer Kirche entgegenzutreten, so dass bisher Ungehörtes endlich gehört wird“, betonte KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth. Das Angebot, das der diözesanen Fortbildungsordnung entspricht, richtet sich an vor allem an Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in der Kirche tätig sind oder eine solche Tätigkeit anstreben. Der sechsstündige Kurs umfasst den Angaben zufolge interaktive Elemente sowie Interviews mit Fachleuten und Betroffenen.

Der Verband rief Diözesen und Bischöfe auf, das kostenfreie Angebot in ihre Fortbildungsprogramme aufzunehmen „und so eine konkrete Maßnahme zur Vorbeugung von Missbrauch zu ergreifen“. (kna)

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