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Pop-Up StoreIm „Backstage Market“ gibt es Streetwear auf der Fleischtheke

Lesezeit 3 Minuten
Niels Klasmeyer in seinem „Backstage Market“: Das Interieur von Geflügel Brock nutzt er weiter.

Niels Klasmeyer in seinem „Backstage Market“: Das Interieur von Geflügel Brock nutzt er weiter.

Köln – Hochwertige limitierte Streetwear aus Tokio, Gin aus Kapstadt und Lifestyle-Produkte aus New York, präsentiert auf der Theke eines einstigen Kölner Traditionsgeschäftes. Was zunächst erstaunlich klingt, funktioniert bestens für den Pop-Up Store „Backstage Market“.

Für nur fünf Wochen, bis zum 30. Dezember präsentiert Inhaber Niels Klasmeyer sein Sortiment. „In Köln gibt es ein Konzept wie unseres noch gar nicht. Wir haben nur ausgesuchte Waren für Männer von kleinen Manufakturen aus der ganzen Welt“, sagt Klasmeyer, dessen Eltern in Essen einen Herrenausstatter führten.

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Im ehemaligen Verkaufsraum von Geflügel Brock an der Apostelnstraße – das Geschäft machte im Sommer endgültig zu – haben er und seine Frau Svenja, Modejournalistin von Beruf, nichts verändert: Die T-Shirts von „Bow3ry“ liegen auf den massiven Marmortheken, an den glänzenden Fleischhaken hängen die Sweatshirts von „A. Four Labs“ und „Wood Wood“. Auf den Regalen an den gekachelten Wänden stehen der Woodstock-Gin aus Kapstadt, aber auch Flow-Gin aus Bad Laer bei Osnabrück.

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Mix aus Design, Tradition, Regionalem und Globalem

„Massenware gibt es bei uns nicht. Nach dem Motto »all gone« ist auch weg, was weg ist“, sagt Klasmeyer. Zwischen vier bis sechs Sweatshirts in einem Design hat er vorrätig, ein Schneidebrett von „Dudes“ aus Berlin ist nur einmal da, genauso wie ein Kuchenteller von „Frau Ines“ aus Hamburg.

Gerade der Mix aus Design und Tradition, aus Regionalem und Globalem macht den Pop Up Store zu einem Geheimtipp. Die Resonanz der Kölner sei groß – und Klasmeyer und seine Frau, die gerade aus Hamburg nach Köln gezogen sind, wundern sich, dass hauptsächlich die großen Ketten in Köln vertreten sind. „Wenn ich was Außergewöhnliches kaufen möchte, muss ich ins Internet gehen. Aber unsere Kunden freuen sich total, dass sie die Waren anschauen und fühlen können.“

Was mit dem Traditionshaus 2018 passiert, ist noch unklar

Auch die ehemaligen Besitzer des Wild-, Geflügel- und Delikatessengeschäftes Gustav Brock, Hans Georg und Karin Rochow, waren schon da. „Sie haben uns quasi ihren Segen gegeben, weil wir keine Mobilfunk-Kette oder eine Döner-Geschäft eröffnet haben. Ihnen gefiel, dass weiterhin Vernünftiges über ihre ehemalige Theke geht“, erzählt Klasmeyer.

Was mit dem Traditionshaus, dass über 100 Jahre im Familienbesitz war, 2018 geschieht, ist nicht bekannt. Laut Klasmeyer bemühe sich der derzeitige Besitzer darum, dass erneut ein inhabergeführtes Geschäft einzieht. Niels Klasmeyer würde gerne bleiben, aber die Miete sei zu hoch und der Renovierungsbedarf zu groß. Bis eine andere geeignete Immobilie gefunden ist, wird jedoch online weiter verkauft.

Backstage Market, Apostelnstraße 44, geöffnet Montag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr, Samstag 11 bis 20 Uhr. Events an den Adventssamstagen werden online angekündigt: facebook.com/backstagemarketcom

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