In KölnSex-Täter entblößte sich auf Spielplätzen, in Bussen und in Bahnen

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Symbolbild.

Köln – Nach 37 verstörenden Taten droht einem 27-jährigen Kölner nun die dauerhafte Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie. Der Mann sei eine Gefahr für die Allgemeinheit, sagte die Staatsanwältin beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht. Der Beschuldigte soll vielfach auf Spielplätzen, in Parks und in der Straßenbahn onaniert, zudem Passanten angegriffen haben.

Auf Spielplätzen und in Parkanlagen onaniert

Auf den Spielplätzen am Rosenzweigweg in Zollstock, am Südpark und am Lindenthalgürtel soll sich der Mann gezielt vor Müttern mit kleinen Kindern entblößt und „an seinem Geschlechtsteil manipuliert haben“, wie es im Juristendeutsch heißt. Als im letzten Fall Zeugen den Mann aufforderten, das zu unterlassen, soll er sie wüst mit Fäkalsprache beleidigt haben.

Auch in Parkanlagen, im Stadtwald, dem Beethovenpark, dem Fritz-Enke-Park, am Aachener und Decksteiner Weiher und in Bayenthal soll der Beschuldigte sein Unwesen getrieben haben. Mehrfach habe er sich zu Frauen auf Parkbänke gesetzt und onaniert. Als eine der Frauen von der Bank aufgeschreckt war, habe der Mann ihr hinterhergerufen: „Du findest das doch geil.“

Gezielt junge Mädchen im Bus belästigt

In den Buslinien 130 und 179 soll es der Beschuldigte gezielt auf junge Mädchen abgesehen haben. Vergangenen Mai soll er sich im Bereich Universität gegenüber einer 13-jährigen Schülerin platziert und onaniert haben. In einem anderen Fall soll er sich vor einer 15-Jährigen entblößt haben. Auch in den Straßenbahnlinien 13, 16 und 18 soll sich der Beschuldigte mehrfach aufgefallen sein.

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Seit 2014 leidet der Beschuldigte laut Staatsanwältin unter einer Psychose, er sei zunehmend fremdaggressiv geworden. Das musste im Februar in der Lindenburger Allee ein Hundehalter schmerzhaft erfahren. Zunächst soll der Beschuldigte dessen Tier getreten, dem Besitzer dann einen 4-Kilo-Stein aus einem Vorgarten in den Rücken geworfen haben, was zu Rippenbrüchen führte.

Mutter hält zu ihrem Sohn

„Wir werden uns schweigend verteidigen“, sagte Rechtsanwalt Ingo Lindemann zur Frage des Richters, ob sich der Beschuldigte, der vorerst in einer LVR-Klinik untergebracht ist, zu den Vorwürfen äußern wolle. Ohnehin werden in dem sogenannten Unterbringungsverfahren alle Zeugen gehört.

Im Zuschauerraum verfolgte die Mutter des Beschuldigten, eine Boutiquebesitzerin, den Prozess. Mit einem leeren Blick hatte deren Sohn ihr zugewinkt. Der Richter erlaubte auch ein persönliches Gespräch. Sanft strich die Mutter ihrem Sohn am Ende über die Wange. Der Prozess wird fortgesetzt.

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