Fertigstellung steht bevorWas im Kölner Dom-Hotel passiert und wie es aussehen wird

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Die Fassade ist wieder sichtbar: Bald ist das Dom-Hotel wieder bewohnbar.

Köln – Das Dom-Hotel nähert sich der Fertigstellung. Vor mehr als acht Jahren hat die Hotelgruppe Althoff mit dem Bau begonnen, der eigentlich 2021 beendet sein sollte. Das Vorhaben war von Beginn an ambitioniert: Die historische Fassade des Gebäudes sollte erhalten bleiben, alles andere wollten die Architekten austauschen und neu bauen. Die wesentlichen Schritte auf dem Weg dorthin sind inzwischen geglückt.

Hinter der Fassade wurden inzwischen zwei Untergeschosse neu gebaut. Im vergangenen Jahr wurde zudem der komplette Rohbau fertiggestellt, wie die Bayrische Versorgungskammer, die den Bau umsetzt, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage mitteilte. Gleichzeitig wurden die zwei bestehenden Baulücken – in der Straße Am Hof und am Wallrafplatz – um Neubauten ergänzt, die zusammen mit dem Blau-Gold-Haus aus den 50-er Jahren das „Dom Carré“ bilden.

Kölner Dom-Hotel: Historische Fassade grundlegend renoviert

Eine große Herausforderung war die Anbindung der neuen Decken in den Etagen an die bestehende und denkmalgeschützte Fassade. Parallel zum Rohbau wurde bereits ein Großteil der historischen Bestandsfassade durch Steinmetze restauriert und für den bevorstehenden Einbau neuer Fenster wiederhergestellt. Innerhalb eines angepassten Zeitplans laufen die Bauarbeiten wie vorgesehen. Trotz der Pandemie konnte dieser bisher eingehalten werden.

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Im November wurden die Stahlstützen abgebaut.

Bis das Hotel – voraussichtlich im Jahr 2023 – öffnet, müssen noch einige statische Herausforderungen überwunden werden. Im Anschluss an den Rohbau wird das Dachgeschoss um einen aufgesetzten Glas- und Metallbau ergänzt. Daraus soll der Glanzpunkt des Projekts werden: Eine großflächige und öffentlich zugänglichen Dachterrasse soll hier entstehen, daneben auch Restaurants.

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Die erste Visualisierung: So sollen die neuen Zimmer des Dom-Hotels aussehen.

Parallel zum Rohbau wurde in den Etagen bereits mit dem Ausbau von Haustechnik und Trennwänden begonnen. Zeitgleich findet im Blau-Gold-Haus eine umfassende Sanierung statt – aus Sicht der Bauplaner eine entscheidende Voraussetzung für den Ausbau der neuen Hotelzimmer (siehe Visualisierung). Diese sollen ansprechend ausgestaltet werden. In nicht-finalen Visualisierungen, die dieser Zeitung vorliegen, sind weiträumige Flure mit großen Schränken und ein Kamin vorgesehen.

Luxushotel könnte im kommenden Jahr öffnen

Im Inneren könnten die Veränderungen nicht größer sein: Was 2012 eine marode Bausubstanz war, soll zu einem Luxushotel der Fünf-Sterne-Plus-Kategorie mit 120 Zimmern werden. Im Untergeschoss sind Luxusläden geplant. Der Innenhof soll in Zukunft begrünt sein. Der Haupteingang eines der ältesten Grand Hotels Europas soll auf die Südseite zum Roncalliplatz verlegt werden – bis 2013 war das Haus eher versteckt über einen Seiteneingang erreichbar.

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Dass im kommenden Jahr tatsächlich die ersten Gäste im neuen Dom-Hotel übernachten werden, will noch niemand hundertprozentig versprechen. „Unwägbarkeiten sind weiterhin – wie auch bereits im vergangenen Jahr – der weltweite Rohstoffmangel und die noch immer andauernde Pandemie“, heißt es von der Bayrischen Versorgungskammer. Durch den strategisch aufgestellten Einkauf und die Corona-Schutzmaßnahmen auf der Baustelle gegen das Coronavirus sehe man sich jedoch gut gewappnet, auch in diesem Jahr den Unabwägbarkeiten zu begegnen. Die ersten Gerüste werden bereits abgebaut.

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