EinlasskontrollenKölner Dom für Touristen geschlossen – Einschränkung für Karnevalisten-Messe

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Im Januar 2023 tragen Karenvalisten Flaggen in Richtung des Altars des Kölner Doms.

4. Januar 2023: Ökumenische Feier im Kölner Dom zur Eröffnung der Karnevalssession.

Aus Sicherheitsgründen bleibt der Dom zwischen Gottesdiensten weiter für Besucher geschlossen. Messen finden weiter statt – auch außergewöhnliche.

Wegen des Terroralarms öffnet der Kölner Dom bis auf Weiteres nur für die Messen und zur Beichte – das gilt auch nach Neujahr und zunächst auf unbestimmte Zeit. Wie lange genau, das werde aktuell geprüft, so ein Sprecher am Dienstag.

Ebenfalls geschlossen sind damit die Turmbesteigung und die Schatzkammer. „Alle liturgischen Angebote finden statt, touristischer Besuch ist leider nicht möglich“, hatte der Sicherheitschef des Doms, Oliver Gassen, bereits nach Heiligabend gesagt. „Zwischen den Gottesdiensten wird der Dom geschlossen.“

Zelte für Einlasskontrollen stehen vor dem Kölner Dom.

Zelte für Einlasskontrollen stehen vor dem Kölner Dom.

Normalerweise werde der Dom allein von Weihnachten bis Neujahr von mehr als 100.000 Menschen besucht. Das sei aufgrund der besonderen Sicherheitslage nicht möglich sein. Auch die Domkrippe kann nicht besichtigt werden, das Domkapitel hat daher in den vergangenen Tagen viele Bilder der Krippe auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlicht.

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Christmette im Kölner Dom trotz Lage gut besucht

Natürlich seien die beschränkten Besuchsmöglichkeiten schade, hatte Dompropst Guido Assmann bedauert. „Menschen kommen aus fernen Ländern, um einige Tage in Köln zu verbringen, und dann nicht in den Dom zu können, das ist schon eine Einschränkung. Aber Sicherheit geht vor.“ Die Gottesdienstbesucher hätten sich von dem Terroralarm in jedem Fall nicht abschrecken lassen. „Die Gläubigen kommen – die Christmette war voller als im vergangenen Jahr“, betonte Assmann, der als Dompropst dem Domkapitel – dem Leitungsgremium des Doms – vorsteht.

Menschen stehen am Kölner Dom an.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag hatte sich eine Warteschlange beim Einlass in den Kölner Dom gebildet.

Für diejenigen, die zur besinnlichen Zeit im Dom eine Kerze anzünden wollten, gibt es kurzerhand eine Alternative: Neben dem Petersportal wurde am Nachmittag des Zweiten Weihnachtsfeiertags ein Weihnachtsmarktstand aufgestellt und mit einigen Kerzenbänken aus dem Kölner Dom versehen. „Dort haben alle Menschen ersatzweise die Möglichkeit, eine Kerze zu entzünden – für ihre ganz privaten Anliegen, aber auch als Friedenszeichen in diesen krisenhaften Zeiten“, hieß es in einer Bekanntmachung des Doms.

Einschränkungen für Messe mit Karnevalisten – keine „waffenähnlichen Gegenstände“

Beim Einlass zu den Messen werden weiterhin Personenkontrollen durchgeführt. „Kommen Sie ein wenig früher als üblich und verzichten Sie nach Möglichkeit auf die Mitnahme von Taschen“, heißt es auf der Homepage des Kölner Doms. Lediglich Innenraumführungen, die bereits über das Domforum gebucht waren, finden wie geplant statt. Alle Führungen durch die Sonderbereiche des Domes – wie die Domgrabung und das Domdach – fallen aus. 

Eine Übersicht der Gottesdienste, die im Dom stattfinden, findet sich online. Wie geplant soll etwa der ökumenische Gottesdienst für Karnevalisten stattfinden, bei dem am Mittwoch um 18.30 Uhr viele Mitglieder von Traditionskorps in ihren Uniformen dabei sein werden. Allerdings seien derzeit „keine waffenähnlichen Gegenstände im Dom erlaubt“, so ein Sprecher zum „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das gelte damit auch für Ziersäbel oder andere Waffenattrappen, die zu Kostümen getragen werden. Sie dürfen nicht mitgebracht werden.

Hinweise auf möglichen Anschlag auf Kölner Dom an Silvester

Die Sicherheitsbehörden hatten nach kurz vor Heiligabend Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe auf den Kölner Dom und eine Kirche in Wien erhalten. Nach Angaben der Kölner Polizei bezogen sich die Hinweise auf Silvester.

In Österreich waren bei Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk vier Personen festgenommen worden. Gegen drei wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten ermittelt.

In der Folge gab es auch eine Reihe von Ingewahrsamnahmen in Deutschland, einige Personen sind wieder auf freiem Fuß. (dpa/mdo)

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