Deutsche BahnKölner Dreigestirn tauft neuen „Rheinland“-ICE mit Kölsch

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Das Kölner Dreigestirn vor einem karnevalistisch dekorierten ICE

Das Kölner Dreigestirn Prinz Boris I. (M., Boris Müller), Bauer Marco (Marco Schneefeld) und Jungfrau Agrippina (André Fahnenbruck) bei der Taufe

Die Bahn hat ihren ersten ICE 3 Neo namens „Rheinland“ vorgestellt, auch Kölner OB Reker und NRW-Verkehrminister Krischer waren anwesend.

Verglichen mit dem Rosenmontagszug war der „Zoch“, mit dem es das Dreigestirn jetzt zu tun bekam, etwas schneller, dafür nicht ganz so lustig. Die Rede ist vom ICE 3 Neo, dem aktuellen Paradepferd im Stall der Deutschen Bahn. Vier Exemplare der neuesten ICE-Generation sind bereits im Einsatz, bis 2029 sollen es 73 werden.

2,5 Milliarden Euro kostet die Anschaffung der Hochgeschwindigkeitszüge, die mit vielen Innovationen aufwarten. Dazu gehören ein verbesserter Mobilfunkempfang, zusätzliche Steckdosen in der zweiten Klasse und Fahrradstellplätze. Der allererste ICE 3 Neo, seit Dezember 2022 zwischen Dortmund, Köln und Frankfurt unterwegs und ab 2024 auch in Richtung Brüssel, trägt ab jetzt den Namen „Rheinland“.

Prinz Boris I. sitzt im Ornat im Führerstand des Lokführers.

Prinz Boris I. durfte nach der Taufe im Führerstand des Lokführers sitzen.

Zur feierlichen (Kölsch-)Taufe machte sich am Mittwoch auch das Dreigestirn samt Gefolge auf den Weg auf Gleis 1 des Hauptbahnhofs, wo der 200 Meter lange Flitzer, passend dekoriert mit Luftschlangen, Kölner Wappen und Logo „200 Jahre Kölner Karneval“, schon wartete. „Der ICE ist ein Kind der Region“, sagte Stefanie Berk, Marketingvorständin DB Fernverkehr, die die Tollitäten versehentlich mit „Totalitäten“ ansprach, ihren Irrtum aber sofort korrigierte.

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„Symbol der Verkehrswende“

Das Licht der Welt habe das Kind im Siemens-Werk Krefeld erblickt, in Betrieb genommen wurde es in Wegberg-Wildenrath und gewartet wird es im ICE-Werk Nippes. Erstmals sei es möglich, in einem 300 Kilometer pro Stunde schnellen Zug Fahrräder mitzunehmen, so Stefanie Berk.

Das deutsche Eisenbahnwesen sei übrigens zwölf Jahre später ans Laufen gekommen als der organisierte Kölner Karneval. 1835 ging es im „Adler“ von Nürnberg nach Fürth. Pünktlichkeit sei allerdings „noch nicht unsere Stärke“, so Berk. Immerhin seien die neuen Züge eine Woche früher fertig gewesen als geplant. Zur Kölsch-Dusche waren auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker und NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer gekommen. „Köln trägt den Schienenverkehr im Herzen“, sagt Reker, 300.000 Fahrgäste nutzten im Schnitt den Hauptbahnhof am Tag.

Krischer nannte den ICE 3 Neo das „Symbol einer Verkehrswende, die wir brauchen“. Einen kleinen Versprecher leistete sich auch Moderatorin Anja Bröker von der DB-Pressestelle. Sie nannte Jungfrau Agrippina versehentlich „Jungfrau Maria“. Doch das tat der guten Stimmung auf Gleis 1 keinen Abbruch.

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