Weihnachtsgeschäft in KölnHändler stehen zwischen Verlusten und Pandemie-Schutz

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Szene von der Hohe Straße in Köln

Köln – Auch am zweiten Adventssamstag konnte das Weihnachtsgeschäft nicht zulegen. Im Gegenteil, im Vergleich zum vorletzten Samstag liefen die Geschäfte noch schlechter. „70 Prozent der befragten Unternehmen verzeichneten geringere Kundenfrequenzen“, so Jörg Hamel, Geschäftsführer des Handelsverbandes NRW. 93 Prozent sagten, sie hätten einen sehr viel niedrigeren Umsatz gemacht als am Vergleichssamstag im vergangenen Jahr.

Auch die Prognosen für den Rest des Weihnachtsgeschäftes fielen bei den befragten Händlern besorgniserregend aus. Über 50 Prozent prognostizieren das restliche Weihnachtsgeschäft als negativ oder sogar sehr negativ. „Vielfach scheint es die Angst der Kunden vor der Zukunft zu sein und immer noch spielt die Angst vieler Kunden, sich zu infizieren, eine Rolle. Sie verlassen schlichtweg ihre Wohnungen nicht“, so Hamel.

Älteren Kunden fehlen die Toiletten

Zwar waren Schildergasse und Hohe Straße am Samstag recht gut besucht, doch schon in den Seitenstraßen herrschte kaum Betrieb. Unterwegs waren vor allem jüngere Leute. Hamel vermutet als Grund nicht zuletzt die Schließung der Gastronomie – und damit die fehlende Möglichkeit, sich auszuruhen und eine Toilette aufzusuchen. Das bedeute vor allem für ältere Käufer ein Problem.

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„In manchen großen Kaufhäusern scheint das Toiletten-Angebot oft mehr angenommen zu werden als die aktuelle Ware im Textilbereich Abnehmer findet.“ Allgemein hätte die Innenstadt in den letzten Monaten die kaufkräftige ältere Kundschaft bereits zu großen Teilen verloren. 

Zuwächse in der Lebensmittelbranche

Positive Nachrichten kamen jedoch aus der Lebensmittelbranche. Hier gibt es nach wie vor Zuwächse. Gut gekauft wurden auch Deko-Artikel, zaghafte Einkäufe gab es hingegen bei Uhren, Schmuck und im Parfümeriebereich. Auch die Unterhaltungselektronik-Geschäfte waren recht zufrieden mit dem Umsatz.

Hans-Günter Grawe, Handelskümmerer bei der Industrie- und Handelskammer, sieht noch einen Hoffnungsschimmer: „Die Weihnachtsgeschenke werden seit Jahren immer später gekauft.“ Und: Die Einkaufsstraßen in den Veedeln seien nicht ganz so stark betroffen wie die Innenstadt. „Aber die Verluste sind nicht mehr aufzuholen.“  

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