Zuletzt musste der Eigentümer mitteilen, dass das Haus erneut später fertig wird. So sieht es im Inneren des Dom-Hotels aus.
Eröffnung im nächsten Jahr„Die letzte Steckdose dauert am längsten“ – Einblicke ins neue Kölner Dom-Hotel

Mit Blick auf den Dom: Das neue Staffelgeschoss des Dom-Hotels.
Copyright: Uwe Weiser
Das Dom-Hotel hat künftig keinen Bindestrich mehr, zumindest an der Fassade. Seit rund zwei Wochen hängt der weiße Schriftzug wieder an der Außenseite des Baus, noch sind die Buchstaben aber hinter einer Folie mehr zu erahnen als zu sehen.

Direkt gegenüber vom Dom können die Gäste künftig essen und trinken.
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Und der Denkmalschutz wollte, dass der Schriftzug an der Fassade ohne Bindestrich auskommt: „Dom Hotel“ also. So erzählt es Projektleiter Sven Lücke am Dienstag beim Rundgang auf der Baustelle. „Die Abstimmung mit dem Denkmalschutz funktioniert in Teilen sehr, sehr gut“, sagt Lücke.
Wie am 18. August berichtet, eröffnet das neue Fünf-Sterne-Plus-Hotel der Atlhoff-Gruppe doch nicht dieses Jahr, wie es auf den Bauzäunen steht. Es dauert länger. Mal wieder.
Es handelt sich um einen komplizierten Bau: Nur die denkmalgeschützte Fassade und ein denkmalgeschütztes Treppenhaus blieben stehen, drumherum und dahinter entstand ein Neubau. Die anfangs geplante Sanierung war angesichts des maroden Bestands keine Option mehr (wir berichteten mehrfach).

Im neuen Staffelgeschoss sind Tagungen und Geburtstage möglich.
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Im November soll die sogenannte bauliche Abnahme durch die Behörden stattfinden, danach folgen Restarbeiten und Mängelbeseitigungen. Erst danach kommt die Eröffnung, aber auf jeden Fall nicht mehr dieses Jahr.
Den Hotel-Bereich hat der Eigentümer, die Bayrische Versorgungskammer (BVK), im „veredelten Rohbau“ (O-Ton Lücke) schon an Althoff übergeben. Dessen Arbeiter erledigen seit Monaten den Rest, an den Zimmertüren kleben kleine Streifen, auf denen die Zimmernummern notiert sind.

Blick auf die denkmalgeschützte Treppe.
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Laut Lücke ist die Ausstattung vieler Zimmer schon weit fortgeschritten, auch die noch nicht aufgebauten Betten sind schon teils zu sehen. Der Innenausbau ist dort nahezu abgeschlossen, teilweise fehlt nur noch der Wasserhahn. Zwölf Jahre nach der Schließung bekommt man eine Ahnung, wie die Gäste im neuen Dom-Hotel mal wohnen werden.
Im vergangenen November zeigte Chef und Gründer Thomas Althoff einzelne Zimmer bei einer Baustellenführung und ließ sich fotografieren, am Dienstag sind Fotos von den Räumen nicht möglich. Insgesamt 130 Zimmer wird es geben.
Neu sind im Dom-Hotel: der Wellnessbereich im Untergeschoss und der Haupteingang zum Roncalliplatz hin statt zur Domplatte. Ebenfalls neu ist das zurückgesetzte Staffelgeschoss auf dem Dach inklusive Restaurant und Veranstaltungsraum – beides auch ohne gebuchte Übernachtung zugänglich. Die Gäste können den Köchen bei der Arbeit zuschauen und auch noch auf den Dom blicken. Ein anderer Teil des Restaurants ist privat buchbar, um ganz ungestört zu sein. Den Veranstaltungsraum im weitaus größeren Teil des aufgesetzten Geschosses kann man für Geburtstage oder andere Events buchen.

Der neue Haupteingang.
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Auch die Ladenflächen für die Mieter wie beispielsweise Rimowa, den Kölner Spezialist für Edel-Reisegepäck, und die internationale Luxusmarke Gucci sind im Rohbau fertig, nun folgt auch dort die Einrichtung. Die Verhandlungen mit weiteren Interessenten laufen noch. Anders als vor der Sanierung kann man künftig nicht mehr den Gang unter dem Balkon des Dom-Hotels entlang gegen, weil die Ladenflächen drei bis vier Meter größer werden.
Lücke sagt zur Baustelle: „Größtenteils sind wir durch.“ Und mit etwas Humor: „Die letzte Steckdose dauert immer am längsten.“