Das Kölner Traditionsunternehmen Printen Schmitz wird 2023 mit einem Stand auf dem Christkindlmarkt in Indianapolis vertreten sein.
„Ein Traum geht in Erfüllung“Kölner Traditionsunternehmen verkauft 2023 auch in den USA

Vivienne (l.), Josef und Simone Schmitz
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„Für mich ginge ein Traum in Erfüllung“, sagt Simone Schmitz. Die Kölner Traditionsfirma Printen Schmitz wird im kommenden Jahr höchstwahrscheinlich auf dem Christkindlmarkt in Kölns Partnerstadt Indianapolis mit einem Stand vertreten sein. Verkauft werden dann natürlich vor allem die Printen, für die Schmitz seit 180 Jahren bekannt ist. In diesem Jahr hatte das Familienunternehmen auf der Breite Straße Jubiläum gefeiert.
Entstanden ist die Weihnachtsmarkt-Idee durch den Kontakt mit der US-Beauftragten für die Städtepartnerschaft. Die hat mehrere Jahre in Deutschland gelebt und kam auf die Familie Schmitz zu. Simone Schmitz ist daraufhin nach Indianapolis gereist und hat die Produkte bei einem Tasting vorgestellt, bei der viele Stadt- und Kulturvertreter und die Chefin des Weihnachtsmarktes dabei waren. Und auch der Feuerwehrchef, denn die Feuerwehren von Köln und Indianapolis pflegen eine enge Partnerschaft.
Christkindlmarkt in Indianapolis erinnert an deutsche Geschichte
„Das war eine sehr schöne Veranstaltung. Und wir haben schon die erste Bestellung bekommen.“ Das Kurt-Vonnegut-Museum, das dem in Indianapolis geborenen Schriftsteller gewidmet ist, bestellte sofort eine Ladung Printen-Mischungen. Zurzeit arbeiten sich die Schmitzens noch an den Vorschriften der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) ab – für die Einfuhr von Lebensmitteln gibt es hohe Hürden. „Wir haben aber mit der Stadt Köln und dem Amerikahaus starke Partner an unserer Seite.“

Das erste Geschäft an der Breite Straße
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Der Christkindlmarkt in Indianapolis (Hauptstadt des Bundesstaates Indiana) will vor allem an die Geschichte der deutschen Auswanderer erinnern, die hier heimisch geworden sind. Es wird deutsches Essen und Kunsthandwerk angeboten. Die Verkaufsstände werden vermietet, ähnlich wie bei den Kölner Weihnachtsmärkten. Simone Schmitz möchte, wenn alles klappt, zur Eröffnung hinfliegen und auch noch einmal nach Weihnachten, denn der Markt dauert bis zum Jahresende. „Es ist wichtig, dass die Kunden wissen, wer wir sind und welche Passion dahinter steckt.“
Die Familie hält umso fester zusammen, nachdem im September Seniorchefin Ingrid Schmitz verstarb. Weihnachten herrscht im Kölner Geschäft natürlich Hochbetrieb, da kann Simone Schmitz nicht die ganze Zeit fehlen. „Wir müssen jetzt schauen, wie wir das zeitlich, personell und finanziell hinkriegen. Aber wir freuen uns schon sehr.“ Sprachlich wird die Kurzzeit-Expansion in die USA kein Problem sein. Simone Schmitz liebt Amerika und spricht fließend Englisch. So kann sie die Geschichte der Printen und des Familienunternehmens bestens erklären.
Ohnehin hat Printen Schmitz schon jetzt viele Kunden in den USA. Der Online-Handel wurde in den vergangenen Jahren von Vivienne Schmitz, der jüngsten Generation im Unternehmen, ausgebaut. Viele Bestellungen kommen aus Amerika – häufig von deutschstämmigen Familien, die ein Stück Heimat schmecken wollen.