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Abschluss der UmgestaltungDomfriedhof in Köln öffnet bald tagsüber für die Öffentlichkeit

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Das Bild zeigt die Baustelle vor dem Kölner Dom.

Eine Baustelle prägte in der Vergangenheit das Bild des Domfriedhofes.

Ursprünglich sollte der umgestaltete Domfriedhof schon 2023 eröffnet werden. Klimabäume und die historische Gruft sind Höhepunkte.

In Kürze soll die Umgestaltung des Domfriedhofs, die im Juni begonnen hat, abgeschlossen sein. Das teilte die Dombauhütte auf Anfrage mit. Künftig soll die Fläche, die sich an der Ostseite des Doms zwischen Hauptbahnhof und Museum Ludwig befindet, tagsüber durch zwei Eingangstüren in der Einfassungsmauer für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Nachts sollen sie geschlossen bleiben.

„Grüne Oase“

Herzstück des Friedhofs ist die Domherrengruft, die 1925 vor dem Chorkapellenkranz geschaffen wurde. In der 30 Quadratmeter großen und vier Meter hohen Grabstätte ruhen in Särgen die sterblichen Überreste von Domkapitularen, Weihbischöfen und Dompröpsten. Bis heute werden hier Geistliche beigesetzt. Zur Umgestaltung nach Plänen der Landschaftsarchitekten Lill + Sparla und des Künstlers Erik Waßmuth gehört, die Gruft mit einem Plattenaufbau zu versehen, der den Begräbnisort betont.

Der alte Boden des Friedhofs, der überwiegend entsiegelt wurde, ist großflächig gegen Substrat und Mutterboden ausgetauscht worden. Die gärtnerische Gestaltung soll ihn „als grüne Oase in der überwiegend steinernen Domumgebung hervorheben“, heißt es auf der Website des Kölner Doms. An der Innenseite der Mauer ziehen sich nun Sträucher entlang, unter anderem eine Hecke aus Eiben. Die große Sommerlinde ist erhalten geblieben. Zusätzlich sind am Mittwoch zehn Bäume gepflanzt worden. Es sind Exemplare klimaresistenter Baumarten, die hohen Sommertemperaturen standhalten können, etwa japanische Schnurbäume und chinesische Tupelobäume. Sie sind in etwa so angeordnet, dass sie einen Kranz um den Chor des Doms bilden.

Komplexe Koordination verzögerte Bauarbeiten

Der Erinnerung an die in der Gruft bestatteten Domkapitulare dient das „Band des Gedenkens“, das aus einzelnen Steintafeln mit den Namen der Verstorbenen besteht. Der Bodenbereich über dem Baptisterium, dem aus dem sechsten Jahrhundert stammenden ältesten Taufort Kölns, ist ebenfalls neu gestaltet worden: Die Kreisform, in der dort niedrige Steinstelen um eine ebenfalls steinerne Fläche herum ausgestellt sind, nimmt Bezug auf das frühmittelalterliche Taufbecken in der Tiefe.

Ursprünglich sollte der umgestaltete Domfriedhof schon 2023 eröffnet werden, doch die Umsetzung der längst vorliegenden Pläne verzögerte sich. Dies sei im Wesentlichen auf die „besonderen Rahmenbedingungen der Baustellensituation zurückzuführen“, teilte die Dombauhütte mit. „Die Vielzahl parallel laufender Bauprojekte in der Domumgebung machte eine enge Abstimmung sämtlicher Abläufe erforderlich – insbesondere im Hinblick auf herausfordernde Logistik, Materialtransport und -abtransport.“ Die „komplexe Koordination“ sei mit erheblichem organisatorischem Aufwand verbunden gewesen und habe sich entsprechend auf den Baufortschritt ausgewirkt.