Irish PubIm Flanagan's gehen die Lichter aus

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Das Flanagans am Alter Markt macht zu. Geschäftsführer Darren Morley ist seit 16 Jahren dabei.

Das Flanagans am Alter Markt macht zu. Geschäftsführer Darren Morley ist seit 16 Jahren dabei.

Innenstadt – Von außen wirkt das „Flanagan’s“ mit der roten Tür, hinter der eine Treppe ins Kellerlokal hinabführt, eher unscheinbar. Aber mit Studenten-Disco, Karaoke-Wettbewerben und wilden Party-Nächten war dieser Irish Pub mit seinem eigenwilligen Charme 20 Jahre eine gefragte Anlaufstelle im Nachtleben der Altstadt. Doch damit ist Ende des Monats Schluss.

Am 31. Juli werden am Alter Markt die letzen Gläser Guinness gezapft. „Mein Mietvertrag läuft aus, und verlängern will ich nicht mehr“, sagt Inhaber Anthony Cooney. „Ich bin jetzt 65 Jahre alt geworden, und da ist für mich die Zeit gekommen, alles etwas ruhiger angehen zu lassen.“ Eigentlich habe er mit dem Pub, den er im September 1992 zunächst unter dem Namen „Molly Malone’s“ eröffnet hatte, „vor allem der irischen Lust an Gesang und Tanz einen Platz in Köln geben“ wollen.

Doch schon bald wurde der Laden zum stets gut gefüllten Partykeller, in dem man auch eine Runde Billard oder Dart spielen oder an einem der Bildschirme Sportübertragungen verfolgen konnte. Mehr als 5000 Konzerte, Disco-Veranstaltungen, und Karaoke-Shows haben seitdem stattgefunden. „Das Flanagan’s schaffte es auf einzigartige Weise, Liebe und Freundschaft unter den Gästen gedeihen zu lassen“, hat Cooney beobachtet.

„So manche Ehe oder Lebenspartnerschaft fand in Flanagan’s ihren Ursprung und resultierte in einer Schar von happy Children.“ Doch daran wird Cooney sich demnächst von seiner irischen Heimat aus erinnern. Die Tage des Flanagans’s sind gezählt. „Selbst wenn wir gewollt hätten, glaube ich kaum, dass der Laden das nächste Jahr wirtschaftlich überlebt hätte“, ist sich Cooney mit seinem Geschäftsführer Darren Morley einig.

„Die Miete soll verdoppelt werden, die Gema-Gebühren werden wohl von 7000 auf 35 000 Euro steigen, und dann droht ja auch noch das Rauchverbot. Das sind drei Plagen, denen ich nicht mehr gewachsen bin.“ Was mit dem Kellerlokal geschieht, ist noch unklar. „Einige Interessenten, die mir den Pub abkaufen wollten, sind vom Hauseigentümer abgewiesen worden.“ Viel mehr will auch Markus Safarowsky nicht sagen, der das Objekt über seine Firma Smart-Immobilien vermarktet: „Wir sind mit verschiedenen Leuten im Gespräch.“

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