Fünf Jahre, nachdem ein Lkw-Fahrer die historische Wasserpumpe auf dem Alter Markt in der Kölner Altstadt versehentlich umgefahren hatte, lässt die Stadt Köln sie wieder aufbauen. Die Arbeiten haben am Dienstag (10. Juni) begonnen und sollen bis Ende der nächsten Woche abgeschlossen sein. „Verzögerungen könnten aufgrund zu hoher Außentemperaturen möglich sein, weil dann Fugenarbeiten nicht ausgeführt werden können“, sagte eine Stadtsprecherin auf Anfrage.

Pumpe auf dem Kölner Alter Markt stammt aus dem 18. Jahrhundert

Der Unfall, bei dem die denkmalgeschützte Pumpe beschädigt wurde, ereignete sich am 2. Juni 2020 während der Corona-Pandemie. Der Fahrer eines Baufahrzeugs, das die Baustelle für das Rote Haus am Alter Markt beliefert hatte, sei versehentlich gegen das Bauwerk gefahren, hieß es damals von Stadt und Polizei. Verletzt wurde niemand.

Der Fahrer habe noch vor Ort ein Verwarngeld bezahlt, sagte ein Polizeisprecher. Wie genau es zu der Kollision kam, blieb unklar. Der Lkw muss mit großer Wucht gegen die Pumpe gefahren sein, da diese 4,35 Meter hoch und im Erdbeben verankert war.

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Von

Tim Attenberger

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Die Pumpe aus dem 18. Jahrhundert besteht laut des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL) aus hellem Werkstein und im Sockelbereich vermutlich aus Basalt. Den wohl aus Sandstein bestehenden profilierten oberen Abschluss bildet eine überstehende quadratische Platte mit bekrönender Kugel. Der Schwengel zum Pumpen ist aus Eisen gefertigt.

Seit dem Mittelalter dienten private und öffentliche, also städtische Ziehbrunnen der Versorgung der Kölner Bevölkerung mit Trinkwasser. Auch der Alter Markt als historisches Zentrum der Rheinvorstadt besaß einen öffentlichen Brunnen. Nach Ende des Ersten Weltkriegs besaß Köln laut RDVL 254 öffentliche Wasserpumpen im inneren Stadtgebiet. Standen in den 1990er-Jahren noch sieben von ihnen an ihrem Platz, sind im Jahr 2025 neben der Stele am Alter Markt nur noch vier weitere historische Pumpen in der Altstadt nachweisbar.

Einzelteile lagerten seit Juni 2020 auf dem Kölner Südfriedhof

Die historische Pumpe am südlichen Ende des Alter Markts war bereits vor dem Unfall nicht mehr in Betrieb. Die Stadt hatte den Brunnen verplombt, um zu verhindern, dass nach starken Regenfällen Grundwasser nach oben gepumpt wird. Die Einzelteile der Pumpe lagerte die Stadt Köln seit Juni 2020 auf dem Kölner Südfriedhof. Eine Fachfirma setzt sie nun Stein für Stein wieder zusammen.

Die Wiederaufstellung hatte sich verzögert, weil sich die Stadt mit der Versicherung des Lkw-Fahrers über die Höhe der Reparaturkosten nicht einig war. Wie die Stadtsprecherin mitteilte, übernimmt die Versicherung jetzt die gesamten Kosten der Natursteinarbeiten in Höhe von rund 56.000 Euro. Die Stadt Köln selbst trägt demnach die Planungskosten in Höhe von rund 10.000 Euro sowie anfallende Kosten für die Projektsteuerung und Bauleitung in Höhe von 3750 Euro.