Vielfältiges und tolerantes Köln„Höchste Zeit“ für Zebrastreifen in Regenbogenfarben

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Über einen Zebrastreifen in Regenbogenfarben laufen Menschen.

Die Bundesstadt Bonn hat schon einen Zebrastreifen in Regenbogen-Farben in der Fußgängerzone der Maximilianstraße.

Die Bezirksvetretung Innenstadt möchte einen Zebrastreifen in Regebogenfarben für die Kölner Ehrenstraße.

Seit Februar gibt es in der Bonner Innenstadt einen Zebrastreifen in Regenbogenfarben. Er hat keine den Verkehr ordnende Funktion, sondern soll nach den Worten von Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Die Grünen) „ein sichtbares Zeichen für Solidarität und Wertschätzung der queeren Community in Bonn“ sein. Die Initiative ging von der zuständigen Bezirksvertretung der Bundesstadt aus.

Was Bonn recht ist, sollte Köln billig sein, dachte sich Christian Nüsser, der die FDP in der Kölner Bezirksvertretung (BV) Innenstadt vertritt, und stellte den Antrag, im Zuge der Umgestaltung der Ehrenstraße in eine Fußgängerzone einen symbolischen Fußgängerüberweg in den Regenbogenfarben anzulegen, und zwar in Höhe der Pfeilstraße, ganz in der Nähe der Kettengasse, die ein „Ort der queeren Community“ sei. Mit Blick auf Bonn hielt Nüsser in der Begründung des Antrags fest, es sei „höchste Zeit“ für Köln, das „in der gesamten Bundesrepublik und darüber hinaus als vielfältige und tolerante Stadt bekannt“ sei, „hier nachzuziehen“.

Uneinigkeit über Fußgängerüberweg in Kölner Politik

Günter Leitner, Chef der CDU-Fraktion, beharrte in der jüngsten BV-Sitzung darauf, bloß ein paar farbige Streifen auf der Straße aufzutragen sei „zu wenig für das in der Stadtgesellschaft so wichtige Thema“. Angemessen sei, den symbolischen Überweg wie ein Bild zu schaffen, als „begehbares Kunstwerk“. Deshalb sollte die BV den Kunstbeirat bitten, einen entsprechenden Wettbewerb anzustoßen.

Dem mochten die Politiker der anderen Parteien nicht folgen. Man solle „alles nicht so hoch hängen“ , sagte etwa Claus Vinçon von den Grünen. Als „Mitglied der Community“ könne er auf den Regenbogen-Zebrastreifen, der „uns keinen Vorteil bringt“, auch verzichten. Die CDU scheiterte mit ihrem Änderungsantrag, der die Einschaltung des Kunstbeirats vorsah. Gegen die Stimmen der Christdemokraten votierten alle anderen Bezirksvertreter für den ursprünglichen Antrag. (cs)

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