Rund 400.000 Euro hat die Stadt bisher bezahlt, um eine Toilette bewachen zu lassen. Das muss aufhören, findet unser Autor.
Kölner Toiletten-PosseEs ist Zeit, diesen Unfug zu beenden


Das öffentliches Toilettenhäuschen mit Wachhaus. (Archivbild 2023)
Copyright: Michael Bause
Es ist eine falsche Entscheidung der Stadt Köln, dauerhaft jeden Monat einen Toilettencontainer für 10.000 bis 11.000 Euro zu bewachen – und zwar aus mehreren Gründen.
Erstens: Die Verwaltung argumentierte schon vor Jahren, es sei nicht absehbar gewesen, dass drogenkranke Menschen in diesem Umfang die Toilette für den Kosum missbrauchen. Das ist eine sehr gewagte Aussage angesichts der seit Jahren bestehenden Drogenszene am Neumarkt. Die Verwaltung hätte das zumindest bedenken müssen.
Völlig verkopfte Lösung
Zweitens: Die Lösung kann es nicht sein, pro Jahr bis zu rund 130.000 Euro auszugeben, insgesamt sind es bisher unglaubliche rund 400.000 Euro. Das ist eine völlig verkopfte Lösung, die unangemessen teuer ist.
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Und drittens: Eines der Signale, das die damit Stadt sendet, lautet: Wir haben das Geld dafür. Und das hat sie eben nicht. Das zeigt die schlimme Haushaltslage der Stadt. Nur angekommen ist das in Teilen der Verwaltung leider immer noch nicht.
Gegen Sicherheit hat keiner etwas
Natürlich ist es gut, dass die Stadt den Toilettencontainer an der Krebsgasse aufgestellt hat. Selbstverständlich ist das nicht mehr: Angesichts der miesen Finanzlage hat die Stadt die Pläne für weitere neue Toiletten außer am Dom und Neumarkt eingestampft.
Soweit ist es schon: Nicht mal neue Toiletten in größerer Anzahl kann und will die Stadt sich nicht leisten. Im Gegensatz zu 10.000 bis 11.000 Euro monatlich, um einen Klocontainer zu sichern. Das Anliegen mag richtig sein, gegen mehr Sicherheit ist nichts einzuwenden, im Gegenteil.
Doch in der Wahl der Mittel derart über das Ziel hinauszuschießen, ist absurd. Wenn der Stadt keine andere Lösung einfällt, kann das im Umkehrschluss nicht bedeuten, diesen Unfug weiter zu bezahlen. Es ist Zeit, damit Schluss zu machen.

