Café CarmelädchenEin Marmeladenparadies in der Kölner Südstadt

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Ausgefallen oder traditionell, aber immer hausgemacht – das Carmelädchen hat viele verschiedene Marmeladen im Sortiment.

Ausgefallen oder traditionell, aber immer hausgemacht – das Carmelädchen hat viele verschiedene Marmeladen im Sortiment.

Innenstadt – Das Carmelädchen wirkt wie eine gemütliche Bauernstube. Vielleicht liegt es an den Schwarz-Weiß-Fotos oder am wandhohen Regal mit Einmachgläsern. Mit Sicherheit verbreitet aber die Geschäftigkeit der Betreiberin eine ganz besondere Atmosphäre in dem kleinen Café auf der Bonner Straße.

Wer ein bisschen Glück hat, kann der Marmeladen-Liebhaberin Carmen Gilles dabei zusehen, wie sie heißen Fruchtaufstrich in sterile Gläser oder geschmolzene weiße Schokolade auf eine Erdbeertorte gießt. Alle anderen können zumindest aus unzähligen selbst gemachten Marmeladensorten und Chutneys wählen und das beste Frühstück der Stadt genießen – so zumindest das Urteil einer Kölner Bloggerin.

Der Erfolg, des 2012 eröffneten Cafés kommt nicht von ungefähr. „Ich bin ein Bauernkind“, sagt Gilles stolz. Sie wuchs auf dem Hof ihrer Eltern in Limburg auf. Dort hat sie auch das Marmeladenkochen gelernt, von Oma Margarethe, der Mutter ihres Vaters. Der freut sich riesig, dass die Kochkunst weitergetragen wird. „Wenn dass die Oma wüsste“, sagt er manchmal.

Gilles Erinnerungen an die Bauernküche sind lebendig. Über Wochen wurde dort im Sommer eingekocht und eingeweckt, Erdbeeren, Rhabarber, Brombeeren, Pflaumen, aber auch Maronen, Sauerkraut und Gurken – „was der Hof eben so hergab. Groß experimentiert wurde nicht“, sagt Gilles.

Sie selbst hingegen probiert ständig neue Marmeladensorten aus, etwa Kirsch-Guiness, Banane-Sanddorn, Weißbier, Minz-Gelee, Guave-Ananas und Orange-Karotte. Vier Euro je Glas verlangt sie, wenn Kunden die Kreationen zu Hause auf ihr Brötchen streichen wollen.

Auch das Wissen um die Marmeladenproduktion kann im Carmelädchen käuflich erworben werden. Gilles gibt in ihrer kleinen Küche Kurse. Die sind ähnlich begehrt wie ihre kleinen Gläschen. Selbst gemacht, kreativ und authentisch – Gilles liegt mit ihrem Ansatz voll im Trend.

Das Frühstück, das wochentags von 9 bis 17.30 Uhr und am Wochenende von 10 bis 17.30 Uhr serviert wird, umfasst ein bis drei Sorten Fruchtaufstrich. Die Gäste wählen ein bis drei Portionen aus einer großen Auswahl offener Marmeladen.

Salami, Serrano-Schinken, Manchego, Ziegenkäse, Kräuterquark und gekochte Eier finden sich aber ebenso in den Zusammenstellungen, die zwischen 3,50 Euro (Frühstück Amelie mit Brötchen, Butter, Marmelade, Kaffee) und 14,90 Euro (mediterranes Frühstück) kosten.

Jede weitere Portion Marmelade kostet im Carmelädchen 50 Cent. Auf der Karte steht daneben auch Herzhaftes, Flammkuchen, Quiches, Pfannkuchen, Eier, Toasts und ein wechselndes Mittagsgericht.

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