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Nach SanierungOrangerie-Theater in der Kölner Südstadt ist ein „wunderbarer Raum für alle“

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Eine Frau in roter Jacke steht mit ausgebreiteten Armen vor einer Stahl-Glas-Front.

Die ehemalige Dombaumeisterin und aktuelle Vizepräsidentin der NRW-Stiftung Barbara Schock-Werner bezeichnete die sanierte Orangerie als "wunderbaren Raum", der Platz für alle Menschen biete.

Die ehemalige Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner lobte das jetzt komplett barrierefreie Theater im Volksgarten, das zwei Jahre im laufenden Betrieb saniert wurde. 

Das Orangerie Theater feierte die Wiedereröffnung mit einer markanten Bilanz: Die Umwandlung zu einer komplett barrierefreien Einrichtung für Besucherinnen und Besucher, darstellenden Künstlerinnen und Künstlern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelang im kalkulierten Zeitrahmen und nahezu im erwarteten Kostenbereich. Vor rund 100 geladenen Gästen, darunter die ehemalige Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner,  sprach eine sichtlich erleichterte Künstlerische Leiterin Sarah Youssef ihren Dank an ihr Team sowie allen Unterstützern des Vorhabens aus. So erhielt das Haus finanzielle Hilfe von der Stadt, der Kämpgen- und NRW-Stiftung sowie der Aktion Mensch.

Beratung erfuhr das Projekt durch das Kölner Sozialunternehmen für Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit, Un-Label. Als verantwortliche Ausführer der Arbeiten fungierte das Büro Raumwerk-Architekten. „Dies ist noch nicht das Ende, aber ein neuer Anfang“, so Youssef. Demnach erfolgt nach den umfangreichen Baumaßnahmen noch eine Entsiegelung und die Errichtung eines taktilen Leitsystems im Außenbereich der Spielstätte. Neben einem neuen Foyer mit Glasfront erhielt die Einrichtung unter anderem Gemeinschaftsbüros in Form eines Holzkubus im alten Gewächshaus.

Ein Gewächshaus hat seine Türen geöffnet, eine Rampe führt zum Eingang.

Das alte Gewächshaus der Orangerie blieb im Zuge der Sanierung erhalten und beherbergt nun Büros für die Verwaltung des Theaters.

Der große Theatersaal wurde durch die Verlagerung der bisherigen Verwaltungsplätze für flexible Performances erweitert und erhielt ein Dach mit Photovoltaik-Anlage. Gefiltertes Trinkwasser und Hitzeschutzräume sollen zudem dem Anspruch eines „Grünen Theaters“ gerecht werden. Darüber hinaus wurde an der hinteren Gebäudefront ein Personen-Aufzug installiert. Die baulichen Verbesserungen sollen des Weiteren Freiluftaufführungen ermöglichen. Ferner wurde die Internet-Präsenz des Hauses barrierefrei gestaltet.

Denkmalschutz und Barrierefreiheit müssen sich nicht ausschließen.
Bürgermeister Ralph Elster

Die zunächst kalkulierten Aufwendungen in Höhe von 2,25 Millionen Euro stiegen aufgrund zusätzlicher Maßnahmen betreffend die Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit der Location auf rund drei Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte durch öffentliche und private Förderungen. So stellte die Stadtverwaltung 1,8 Millionen Euro zur Verfügung. Etwa 141.000 Euro flossen von der Bezirksvertretung Innenstadt in die Sanierung. Die NRW-Stiftung sowie die Kämpgen-Stiftung beteiligten sich am Vorhaben mit je 230.000 und 50.000 Euro. Von der Aktion Mensch wurden 65.000 Euro aufgebracht. Das Amt für Arbeit und Gesundheitsschutz erklärte sich zu einer Förderung der Photovoltaik-Anlage in Höhe von 60 Prozent bereit.

Eine Frau mit dunklem Haar steht vor einem Mikrofon, sie hält einen Zettel in der Hand.

Die Künstlerische Leiterin der Orangerie, Sarah Youssef, zeigte sich glücklich und erleichtert über die neu gestaltete Begegnungsstätte.

Die Eigenleistung des Theaters liege dennoch bei circa einer halben Million Euro, erklärte Sarah Youssef. „Die Orangerie ist ein zukunftsfähiger Kultur-Ort geworden, der neue Maßstäbe für Köln und das Umland setzen wird. Hier zeigt sich, dass Denkmalschutz und Barrierefreiheit sich nicht ausschließen müssen“, verwies Bürgermeister Ralph Elster (CDU) in seiner Eröffnungsrede auf Hürden, an denen Sanierungsvorhaben mit einem optimierten Zugang für alle Menschen oftmals noch scheitern. „Solche Projekte können erfolgreich umgesetzt werden, wenn alle an einem Strang ziehen“, so der Lokalpolitiker. Mit einem positiven Resümee würdigte Architekt Marc Hübert die Anstrengungen der Beteiligten. „Wir haben hier eine kleine Stadt geschaffen, in der alles überall möglich ist. Auch der Innenraum kann hier als Bühne genutzt werden“, so Hübert, der die Realisierung des Konzepts in Anlehnung an die Projekteinheiten als „choreographierten Umbau in zwei Akten“ beschrieb.

Kommende Veranstaltungen: 06. bis 09. Oktober, 13. bis 15. Oktober „Healing Theatre – performing the archive“, 09. bis 11. Oktober, „Unleashed“ (studiobühneköln), 16. bis 19. Oktober „Anne. Anne – Eine Multimedia-Performance über Mutterschaft, Körper und Zukunft. Orangerie Theater, Volksgartenstr. 25, 50677 Köln, Karten-Telefon: 0221 9522708, www.orangerie-theater.de