Das marode Pflaster an der Burgmauer gegenüber dem Dom wird saniert – endlich. Die Kölner Dombaumeisterin a.D. Barbara Schock-Werner freut sich.
BurgmauerStadt Köln schafft endlich Abhilfe für eine Holperpiste in der Innenstadt

Das Pflaster an der Kölner Burgmauer, direkt gegenüber dem Dom, wird saniert.
Copyright: Alexander Schwaiger
Schilderungen von Kölner Problemzonen tendieren ins Epische. Manche werden zu unendlichen Geschichten. Heute kann ich es ausnahmsweise kurz machen: Es geht etwas voran – und das sogar an zentralen Stellen im Stadtbild.
Über die Jahre hinweg und unter der Last ungezählter Reisebusse ist die Pflasterung der Straße Burgmauer, die zwischen Kölntourismus und Café Reichard vom Dom wegführt, zu einem Abenteuer-Parcours geworden: unregelmäßige Senken, herausgebrochene Pflastersteine, teils riesige Fugen. Wenn sie keinen Sturz riskieren wollen, sollten Radfahrer auf Rennrädern mit dünnen Reifen die Burgmauer tunlichst meiden, Frauen mit hohen Absätzen sowieso. So ein Knöchel ist schneller hin, als man denkt. Einmal habe ich gesehen, wie eine Frau mit ihrem Elektrorollstuhl übers Pflaster holperte und mit ihrem Gefährt umgekippt ist.
Es gab ein freundliches Telefonat und auch einen Ortstermin.
Also habe ich mich an die Stadt gewandt. Es gab ein freundliches Telefonat, und nachdem ich dem Mitarbeiter des Amts für Straßen und Radwegebau die Lokalität beschrieben hatte, auch einen Ortstermin. Dann geschah erstmal: nichts. Auf meine Nachfrage über das Online-Kontaktformular der Stadt erhielt in der folgenden Woche – wiederum sehr freundlich – eine schriftliche Antwort: „Ich habe mir die Stellen an der Burgmauer angeschaut und eine Firma beauftragt, die Schäden zu regulieren.“ Wegen besonderer Umstände (Weihnachten, Karneval) habe es Schwierigkeiten gegeben für die Genehmigung einer „Baumaßnahme in direkter Nähe der Domplatte zu erhalten“, hieß es dann entschuldigend. „Die Arbeiten sollen aber in den nächsten Wochen beginnen.“
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Ich hatte die Jubelkolumne schon im Kopf, dachte aber: Wart’s ab! Die „nächsten Wochen“ sind … ein dehnbarer Begriff. Doch nun, am 23. Juni im Jahre des Herrn 2025, war es wirklich so weit: Zwei Bagger rollten an, die Burgmauer wurde auf einer Länge von 10, 15 Metern gesperrt und als Baustelle mit den obligatorischen Gittern gesichert. Umgehend begannen die Arbeiter damit, die Pflastersteine aufzunehmen.

Die marode Pflasterung an der Kölner Burgmauer wird saniert.
Copyright: Alexander Schwaiger
Danach werde der Untergrund möglichst verdichtet und das Pflaster neu verlegt, erklärte einer der beiden jungen Männer freundlich. Ganz werde man des Problems mit der Holperpiste auf Dauer wohl nicht Herr werden. Für Reisebusse in großer Zahl und Lkw sei die historische Kopfsteinpflasterung einfach nicht ausgelegt.
Trotzdem freut es mich, dass die Stadt den Missstand erkannt hat und jetzt erst einmal für Abhilfe sorgt. Ein so maroder Untergrund an einem Ort, den täglich Tausende passieren – damit gab Köln kein gutes Bild ab. Und ein gutes Bild abgeben, das soll die Stadt doch. Wo immer es möglich ist.