Immer mehr Übergriffe in KölnKVB-Kontrolleure bekommen ab Montag Bodycams

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Die Mitarbeitenden sind anhand der „Video“-Westen zu erkennen.

Köln – Kontrolleurinnen und Kontrolleure der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sind von Montag an mit sogenannten Bodycams im Einsatz. 20 Freiwillige würden für ein Jahr probeweise mit dem Kameras ausgestattet, heißt es in einer Mitteilung der KVB.

Die Geräte sind auf Schulterhöhe an der Kleidung angebracht, filmen etwa die Kontrollen und sollen deeskalierend wirken. Grundlage für die Anschaffung ist ein Beschluss des Verkehrsausschusses der Stadt. „Wir setzen auf Bodycams, weil es damit gute Erfahrungen sowohl in unserer Branche als auch beispielsweise bei der Polizei gibt “, sagt KVB-Chefin Stefanie Haaks.

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Ziel der Bodycam-Einsätze sei Deeskalation durch Prävention. Außerdem sollten die Ergebnisse etwa bei der nachträglichen Identifikation von Tatverdächtigen und der Sicherung von Beweismitteln helfen. Die Nutzung der Bodycams ist beschränkt auf Bahnen, Busse und Haltestellen, in denen die KVB Hausrecht hat. Die Kameras sollen nicht permanent laufen, sondern müssen aktiv eingeschaltet werden. Das ist nur dann erlaubt, wenn Übergriffe unmittelbar bevorstehen oder zu erwarten sind. Die Zielpersonen sollen vor dem Einschalten der Kamera auf die Aufnahme hingewiesen werden. Die Aktivierung der Bodycam werde durch ein optisches Signal angezeigt. Die mit den Kameras ausgestatteten Mitarbeitenden tragen Warnwesten, auf denen das Wort „Video“ steht.

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Immer mehr Übergriffe

Immer häufiger sind die Mitarbeitenden mit aggressivem Verhalten konfrontiert: „Die tätlichen Angriffe, bei denen Kolleginnen und Kollegen im Dienst verletzt werden, haben deutlich zugenommen“, sagt Vorstandsmitglied Peter Densborn. 2019 habe es aus diesen Gründen noch rund 230 Ausfalltage gegeben, 2020 seien es bereits 580 gewesen. Konflikte entstünden besonders bei Großveranstaltungen wie Karneval, Demonstrationen, Messen oder Risiko-Fußballspielen, aber auch bei alltäglichen Einsätzen an Orten, an denen sich teils gewaltbereite Personengruppen aufhielten.

Landes- und Bundespolizei sind schon seit mehreren Jahren mit Bodycams ausgestattet. Die Behörden bescheinigten den Geräten die gewünschte deeskalierende Wirkung. Auch der Kölner Ordnungsdienst soll noch in diesem Jahr probeweise Bodycams tragen.

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