Verwarngeld an der Kasse zahlenKölner nehmen neuen Knöllchen–Service gut an

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Kölner können ihre Knöllchen – wie hier im Rewe in der Innenstadt – bezahlen.

Köln – Seit dem 29. Juli dieses Jahres können „Knöllchen“ der Stadt Köln bundesweit in zahreichen Geschäften des Einzelhandels bezahlt werden. Bisher habe das neue Verfahren „störungsfrei und gut funktioniert“, teilt die Stadt mit. Bis Ende September seien auf diese Weise 1675 „Verwarngelder für Parkverstöße im ruhenden Verkehr" gezahlt worden.

Das entspreche einer Quote von 2,25 Prozent aller Knöllchen. In der Spitze seien 274 Verwarngelder innerhalb einer Woche über Kassen des Einzelhandels eingegangen. Die Stadt nimmt an, dass die Zahlen steigen können, wenn das Serviceangebot bekannter wird.

„Barzahlen/vivacash“ heißt das einjährige Pilotprojekt, das die städtische Stabsstelle Digitalisierung und das Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit dem Dienstleister Cash Payment Solutions in Angriff genommen haben. Vor dem Start Ende Juli konnten Verwarngelder für Verstöße beim Halten und Parken, die von der städtischen Verkehrsüberwachung aufgenommen wurden, nur überwiesen werden.

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Kölner bezahlen Knöllchen zusammen mit dem Einkauf

Die neuartige Zahlung im Einzelhandel ist mit einem abtrennbaren Zahlschein möglich, der zusätzlich mit dem so genannten Anhörungsschreiben verschickt wird. Mit ihm kann das Knöllchen innerhalb einer Woche in ganz Deutschland in einer der mehr als 12.000 teilnehmenden Filialen bezahlt werden. Auf dem Zahlschein befindet sich ein Strichcode, wie er zum Beispiel auf Pfandbons zu finden ist und der wie jedes andere Produkt an der Kasse gescannt wird; der Betrag wir auf die Einkaufssumme aufgeschlagen. In die Verarbeitung der Zahlung gehen keine personenbezogenen Daten des Kunden ein; es werden nur das Kassenzeichen und der Betrag benötigt. Der Aufdruck auf dem Bon ist so gewählt, dass für das Kassenpersonal ist nicht ersichtlich ist, um was für eine Zahlung es sich handelt.

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Eine erste Auswertung des Dienstleisters Cash Payment Solutions hat nach Angaben der Stadt ergeben, dass seit dem Start des Projekts rund 25 Prozent der Knöllchen außerhalb von Köln bezahlt wurden, unter anderem in Aachen, Berlin, Hamburg und Saarlouis. Neben mehreren Supermarktketten beteiligen sich Drogerien, Baumärkte und Mobilfunkanbieter an dem Modellprojekt. Weil nicht jedes Geschäft mitmacht, empfiehlt die Stadt, zuerst mit Hilfe des „Filialfinders“ die nächstgelegene teilnehmende Filiale zu suchen; der Link zu diesem Finder ist auf dem Zahlschein aufgedruckt. Wie bei einer Überweisung kann der Zahlschein auch von eine anderen Person benutzt werden. Ist die Zahlungsfrist abgelaufen, kann er im Einzelhandel nicht mehr eingelöst werden.

Projekt in Köln soll ausgeweitet werden

Mit dem Pilotprojekt testet die Stadt die Akzeptanz von „Barzahlen/viacash” im Zusammenspiel mit der öffentlichen Verwaltung. Die Stadt sei „ein weiterer Schritt im Sinne einer modernen und digitalisierten Verwaltung gelungen“, sagte Stadtkämmerin Dörte Diemert bei der Einführung und sprach von einer „praktischen Erleichterung im Alltag“. Eine spätere Ausweitung des Projekts auf andere Bereiche ist gut möglich. Mit den Knöllchen zu beginnen bot sich an, weil deren Zahl sehr hoch ist; im vergangenen Jahr stellte das Ordnungsamt mehr als 720 000 aus.

www.stadt-koeln.de/barzahlen

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