Schnellere FertigstellungEinstimmiges Votum für neue Kölner Schulbaugesellschaft

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Die Baustelle der Gemeinschaftsgrundschule Kretzerstraße.

Köln – Die Gründung einer Schulbaugesellschaft zur Beschleunigung des Schulbaus hat eine wichtige Etappe genommen: In einer Dringlichkeitssitzung sprach sich der Schulausschuss nahezu geschlossen für die Gründung einer solchen Gesellschaft aus. Grüne, CDU, Volt, SPD und FDP stimmten dafür, lediglich die Linke enthielt sich. Auf dieser Grundlage soll der Rat in seiner Sitzung am 17. März den Beschluss treffen.

Schnellerer Bau von Schulen  

Mit Hilfe der Schulbaugesellschaft soll der Schulbau besser vorangebracht werden. Sie soll mit einem Team aus acht bis zehn Projektentwicklern dafür sorgen, dass neue Schulen schneller und effektiver an den Start kommen. Die Schulbaugesellschaft wird – wie Baudezernent Markus Greitemann betonte – die Gebäudewirtschaft wie „ein schnelles Beiboot“ ergänzen.

Sie soll vor allem für die geplanten 17 Schulen in den großen neuen Stadtentwicklungsgebieten wie etwa Deutzer Hafen und Mülheim-Süd in Kooperation mit den Investoren zuständig sein. Außerdem soll sich die Gesellschaft um die Bereitstellung von Interimsbauten kümmern.

Grundsätzlich begrüßten alle Fraktionen die neue Form der Schulbaugesellschaft. Jede Möglichkeit der Beschleunigung müsse unbedingt genutzt werden, so die einhellige Meinung. Für die CDU betonte Constanze Aengenvoort, dass es gut sei, dass die neue Gesellschaft dafür sorge, dass in den großen Neubaugebieten die Schulen bereits da seien, wenn die Familien dort hinziehen.

Zweifel über ausreichende Ausstattung

Zweifel gab es jedoch daran, ob die Gesellschaft so wie sie jetzt geplant ist, ausreichend Personal und Befugnisse hat. Für die SPD, die schon seit langem für eine solche Schulbaugesellschaft plädiert, betonte deren schulpolitischer Sprecher Oliver Seeck, man müsse jetzt zwingend schauen, „dass es auch ein schnelles Beiboot mit Motor wird und kein Schlauchboot“.

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Auch Stefanie Ruffen (FDP) erklärte, dass den Liberalen – trotz der grundsätzlichen Zustimmung – die Ausstattung mit acht bis zehn Projektmanagern nicht ausreichend erscheine. „Da müssen wir viel mehr machen.“ Entsprechend kündigten die Liberalen einen Ergänzungsantrag für den Rat an. Demnach soll die Verwaltung prüfen, inwieweit die Gesellschaft nicht noch besser ausgestattet werden könne. „Sonst haben wir am Ende sogar ein Schlauchboot ohne Luft“, befürchtet Ruffen.

Schulbaugesellschaft braucht gutes Personal

Bärbel Hölzing (Grüne) erklärte, dass es nun entscheidend sei, durch die attraktiveren Bedingungen einer kleinen Gesellschaft mit flachen Hierarchien auch gutes Personal zu akquirieren. Genau hierin liegt das derzeitige Problem der städtischen Gebäudewirtschaft, bei der derzeit laut Verwaltung rund 20 bis 30 Prozent der Stellen nicht besetzt werden können.

„Nachholbedarf" beim Schulbau in Köln

Heiner Kockerbeck (Linke) betonte noch einmal den enormen Nachholbedarf der Stadt beim Schulbau. Dies habe gerade die hohe Zahl der Ablehnungen an den Gesamtschulen wieder eindrücklich bewiesen. Schulbaugesellschaften gibt es bereits in Städten wie Düsseldorf, Hamburg und Duisburg. In Hamburg wurde sie bereits 2013 ins Leben gerufen und verfügt als Landesbetrieb über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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