Donnerstags ist es am schlimmstenKölner stehen 110 Stunden im Jahr im Stau

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Die Innere Kanalstraße ist ein Stau-Klassiker.

Die Innere Kanalstraße ist ein Stau-Klassiker.

Köln – Köln ist aus den Top-Zehn der deutschen Städte mit den meisten Staus auf den Straßen herausgerutscht – wenn auch nur knapp. Einer Studie für 2019 des Navigationsgeräteherstellers Tom-Tom zufolge landet Köln nach dem zehnten Platz im Jahr 2018 nun auf Position elf der 26 Städte mit der höchsten Verkehrsbelastung in der Bundesrepublik.

Stau-Hauptstadt bleibt demnach Hamburg, gefolgt von Berlin, Wiesbaden und München. Als einzige Stadt aus NRW wird Bonn auf dem siebten Platz dieses Negativ-Rankings geführt.

Donnerstags ist es in Köln am schlimmsten

Dass Köln sich leicht verbessert hat, bedeutet jedoch nicht, dass der Verkehr weniger geworden wäre. Im Gegenteil hat sich das Stau-Niveau um einen Prozentpunkt erhöht. In anderen Städten ist dieser Wert aber noch stärker gestiegen. Im Durchschnitt waren Autofahrer in Köln 26 Prozent länger unterwegs, als das ohne Stau der Fall gewesen wäre, hat die Studie ergeben.

Besonders im Berufsverkehr morgens und abends war die Belastung hoch. In der Früh dauerte eine Fahrt, die ohne Behinderungen 30 Minuten in Anspruch nehmen würde, 43 Minuten, am Abend sogar 46 Minuten. Donnerstags zwischen 16 und 17 Uhr hat sich als Zeitpunkt mit dem schlimmsten Verkehr herausgestellt, am entspanntesten war die Situation montagabends und freitagmorgens, heißt es weiter.

Der Tag mit den meisten Behinderungen im vergangenen Jahr war der 6. November. Tom-Tom macht die schlechten Wetterverhältnisse an diesem Herbst-Mittwoch und mehr als 500 Kilometer an Staus im Umland dafür verantwortlich. Jeder Autofahrer hat 2019 statistisch gesehen insgesamt 110 Stunden in einem Stau verbracht.

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Für die Kölner Zahlen der Studie hat Tom-Tom fast 430 Millionen gefahrene Kilometer ausgewertet, davon rund 321 Millionen auf Autobahnen und 107 Millionen auf anderen Straßen Kölns. Grundlage waren Daten aus Navigationsgeräten. In drei Bereichen sei der Verkehr besonders schlimm gewesen: Auf der Dürener Straße zwischen Gürtel und Universitätsstraße, auf der Kalker Hauptstraße zwischen Rolshover und Kapellenstraße sowie auf der Inneren Kanalstraße zwischen Amsterdamer und Niehler Straße.

Auto bleibt beliebt

Als Ursache für das hohe Verkehrsaufkommen benennt die Studie, dass es kaum gelingt, die Anzahl der Fahrzeuge zu senken und Autofahrer zum Umstieg auf andere Verkehrsmittel zu bewegen. „Die Notwendigkeit einer Verkehrswende ist in der Gesellschaft zwar bewusst, jedoch fehlt nach wie vor die notwendige Konsequenz, diese auch umzusetzen“, bilanzieren die Initiatoren der Analyse.

Tom-Tom hat für seine Studie übrigens nicht nur den Verkehr in 26 deutschen, sondern auch in 390 weiteren Städten weltweit analysiert. Dabei kam heraus, dass die Belastungen fast überall steigen. Köln liegt in der globalen Wertung auf Rang 195. Den übelsten Verkehr hat das Unternehmen in der südindischen Stadt Bengaluru ausgemacht. Hier steht jeder der mehr als elf Millionen Einwohner pro Jahr 243 Stunden im Stau. Die Fahrzeit einer Strecke verdoppelt sich in der Rushhour.

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