Hitze in der StadtKölner suchen nach Schatten und Erfrischung – Altstadt verwaist

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Ebertplatz

Urlaubsfeeling am Ebertplatz

Köln – Einen Vorteil hat die große Hitze. Selbst vor beliebten Eisdielen wie etwa dem „Keiserlich“ an der Agneskirche gibt es keine Schlangen. Weil es einfach zu heiß zum Warten ist. Stammkunde Hansjörg Nessensohn mit sommerlichem Strohhut kommt deshalb sofort dran. „Meistens muss man hier länger warten“, sagt er und radelt davon – den Temperaturen angemessen gemächlich.

Bei bis zu 34 Grad sind am Donnerstag, dem bisher heißesten Tag des Jahres, Plätze im Schatten gefragt oder am Wasser. Und da reicht auch schon ein großer, sprudelnder Brunnen wie der am Ebertplatz, um einen Hauch von Urlaub zu spüren.

Eisdiele

Stammkunde an der Eisdiele Keiserlich

Während die Mütter auf dem Holzpodest unter den Bäumen das Picknick vorbereiten, tummeln sich die kleinen Söhne unter den Wasserstrahlen.

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Heißer Kaffee am Ebertplatz

Sogar ein Radfahrer eines Essenlieferdienstes setzt seine schwere Tasche ab und hält zumindest schnell seine Hände in den Brunnen, bevor die Arbeit weitergeht. Birgit Breuer von der Alten Feuerwache sitzt unter einem Sonnenschirm und betreut die Anwohner-Rallye „Natur auf dem Ebertplatz“. Trotz der Hitze genießt sie ihren heißen Kaffee. „Kaffee geht immer.“ Bei der Rallye müssen verschiedene Fragen beantwortet werden – ohne dass man sich körperlich anstrengen muss. „Was ist die häufigste Blume am Ebertplatz?“ Na, das ist einfach: das Gänseblümchen. Und es gibt auch Baumführungen, da ist regelmäßiger Schatten garantiert.

Verwaiste Altstadt

Kein guter Tag ist es für Dönerverkäufer und Frittenbuden-Betreiber: Heißes und Fettiges kommt bei der Hitze nicht gut an. Auch die Gassen in der Altstadt sind verwaist, viele Gaststätten haben noch nicht wieder geöffnet – kein Wunder, denn sie haben oft keine Außengastronomie und noch fehlen die Touristen. Lediglich die Restaurants mit Terrassen direkt in der ersten Reihe sind frequentiert. Aber natürlich nur die Tische im Schatten.

Rheinauhafen

Mittagspicknick im Rheingarten

Auf den Wiesen im Rheingarten haben sich drei Kolleginnen, die in der Nähe arbeiten, zur Mittagspause unter einem Baum niedergelassen. Sie kämen eigentlich jeden Tag hierher, sagen sie, weil es im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten immer noch relativ leer sei und vom Rhein her stets ein wenig Wind wehe.

Eigelstein

Schattenplätze an der Eigelsteintorburg

Und den kann man in diesem Tagen wirklich gut gebrauchen. Der Deutsche Wetterdienst hat für Köln für den Donnerstag und auch für diesen Freitag eine Hitzewarnung ausgesprochen. Belastend ist die große Hitze vor allem für ältere Menschen. Und dicht besiedelte Städte wie Köln sind besonders betroffen, weil sie sich in der Nacht nicht genug abkühlen können.

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Die Warnung wird ausgegeben, wenn die gefühlte Temperatur an zwei Tagen über 32 Grad liegt und es in der Nacht kaum Erleichterung gibt. Und diese Marke hatte Köln locker überschritten.

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