Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Sondersitzung nach heftiger KritikKölner Wohnbauforum sucht Weg aus der Krise

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf die Siedlung Curt-Stenvert-Bogen in Lövenich.

Blick auf die Siedlung Curt-Stenvert-Bogen in Lövenich. 

Erst der Streit, jetzt das Ende: Das Wohnbauforum will mehr Tempo in den Wohnbau bekommen, ein Mitglied sagt aber: „Wir werden genau hinschauen.“

Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Kölner Wohnungsunternehmen ist wieder aktives Mitglied des Kölner Wohnbauforums und das kriselnde Gremium stellt seine Arbeitsweise neu auf. Das ist das Ergebnis einer Sondersitzung am vergangenen Freitag, die die Verwaltung nach der Kritik der Wohnbauunternehmen angesetzt hatte, um den Aufruhr zu beruhigen.

Unter anderem trifft sich das Gremium laut Stadt zukünftig vier statt zwei Mal im Jahr, zudem soll die Kommunikation zwischen den Beteiligten verbessert werden, beispielsweise sollen die Unterlagen für Treffen frühzeitiger verschickt werden. Thomas Tewes, Geschäftsführer des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins, sprach von einem guten Austausch, er sagte: „Es hat jetzt mal geknallt und jetzt geht es weiter.“ Er forderte, dass die Verwaltung auch zukünftig den Mitgliedern auf Augenhöhe begegnet. „Wir werden genau hinschauen, ob die Stadt wieder in alte Gewohnheiten verfällt oder sich ändert.“

Köln AG kehrt nach Kritik wieder zurück

Das Wohnbauforum ist vor Jahren eingerichtet worden, um die Wohnbauzahlen zu verbessern. In dem Gremium sitzen Vertreter der Verwaltung, der Wohnbaubranche und der Politik, um sich auszutauschen und Verständnis füreinander zu schaffen. Eigentlich haben sich Verwaltung und Wohnbauwirtschaft den Bau von 6000 neuen Wohnungen jährlich als Ziel gesetzt. In den vergangenen Jahren waren es nur 2600 jährlich im Schnitt.

Die Köln AG hatte zuletzt ihre Teilnahme am Forum ausgesetzt. Die Köln AG besteht aus 57 Kölner Wohnunternehmen, in einem Brief hatte sie beklagt: „Zunehmend müssen wir jedoch feststellen, dass – trotz unserer Hinweise – das Wohnungsbauforum seitens der Verwaltung nur noch als Vorstellung vorformulierter Verwaltungsentscheidungen genutzt wird. Der konstruktive Raum für kritische Themen beziehungsweise Diskussionen wird nahezu nicht mehr eingeräumt und die Aufnahme von Anliegen aus der Praxis auf die Tagesordnung teilweise verweigert beziehungsweise kurzfristig abgesagt.“

Eines der 57 Unternehmen ist die Wohnungsgenossenschaft Köln-Sülz, ihr Vorsitzender Martin Frysch sagte am Montag: „Es war ein guter vertrauensvoller Austausch.“ Ein anderes Mitglied teilte mit, dass anders als sonst sehr deutlich gesprochen wurde und nicht nur mit Wattebällchen geworfen wurde. Frysch forderte die Verwaltung auf, die Expertise der Firmen zu nutzen. Er bestätigte, dass die Köln AG wieder aktives Mitglied des Forums ist.