Die Kölner Museen haben 1,4 Millionen Euro für Renovierungsarbeiten angemeldet. Auch im MOK, in das letztes Jahr eingebrochen wurde, gibt es große Mängel.
Dringender HandlungsbedarfAm Kölner Zeughaus drohen Fensterläden von der Fassade zu fallen
Die städtischen Museen in Köln brauchen noch in diesem Jahr 1,376 Millionen Euro für Renovierungsmaßnahmen. Damit sollen auch sicherheitsrelevante Sanierungen bezahlt werden wie absturzgefährdete Fensterläden am Zeughaus oder ein elektrischer Verteiler im Museum für Ostasiatische Kunst (MOK), in das im vergangenen Jahr eingebrochen wurde. Das geht aus einer Dringlichkeitsentscheidung der Verwaltung an den Kulturausschuss hervor.
1,4 Millionen Euro für Museen werden im Eilverfahren freigegeben
In der Sommerpause des Stadtrats hat der kulturpolitische Sprecher der CDU, Ralph Elster, das Dokument stellvertretend für den Ausschuss gezeichnet – damit die Gelder unverzüglich freigegeben werden können. Die Beauftragung der Arbeiten müsse „dringend“ erfolgen. Eine fristgerechte Vorlage, über die der Ausschuss regulär hätte abstimmen können, wäre aufgrund von „internen Abstimmungen“ nicht möglich gewesen, heißt es in dem Dokument. Im Haushalt stehen für Sanierungsarbeiten 1,443 Millionen Euro zur Verfügung, von denen die Maßnahmen bezahlt werden können.
Die Bedarfe der einzelnen Häuser sind dabei unterschiedlich groß – und unterschiedlich wichtig. Von Malerarbeiten und Sonnenschutzfolien im NS-Dok geht es hin zu größeren baulichen Mängeln. So ist das Zeughaus, die ehemalige Heimat des Kölnischen Stadtmuseums, in so schlechtem Zustand, dass dringender Handlungsbedarf besteht. 180 Schlagläden an den Fenstern müssen überarbeitet werden. „Teilweise besteht die Gefahr des Herunterfallens von einzelnen Schlagläden“, heißt es gar. Für die Renovierung werden 200.000 Euro veranschlagt. Das Kölnische Stadthaus ist seit März in seinem Interim im Modehaus Sauer wiedereröffnet.
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Deutscher Prüfdienst stellt erheblichen Mangel im Museum für Ostasiatische Kunst fest
Interessant sind auch die 245.000 Euro, die für das MOK angemeldet werden. Im September 2023 war in das Museum eingebrochen und chinesisches Porzellan im Wert von einer Million Euro gestohlen worden. Die Täter sind noch nicht gefunden. Zur Niederspannungshauptverteilung, also die zentrale elektrische Schaltanlage im Haus, liegt ein Mängelprotokoll des Deutschen Prüfdienstes vor. „Die Gebäudewirtschaft hat die Maßnahme als sicherheitsrelevant eingestuft und die zeitnahe Umsetzung angemahnt“, heißt es. Ob sich das „sicherheitsrelevant“ hier auch auf Einbruchgefahren oder auf die generelle Elektrizität im Haus bezieht, wird nicht weiter spezifiziert.
Das Römisch-Germanische Museum, das seit 2018 geschlossen ist und ab 2025 saniert wird, lagert einen Teil seiner Exponate in einem Hochbunker in der Helenenwallstraße in der Innenstadt zwischen. Auch der Bunker ist aber in schlechtem Zustand. Wenn er nicht instandgesetzt wird, drohen kurzfristig „weitere korrosionsbedingte Schäden am Stahlbeton“, heißt es. 275.000 Euro müssen ausgegeben werden.
Der größte Kostenpunkt in der Liste findet sich beim Museum für Angewandte Kunst (MAKK): 300.000 Euro müssen für neue Schmuckvitrinen ausgegeben werden. Die zunächst kalkulierte halbe Million Euro reichte für die Anschaffung nicht aus – insgesamt kosten die Vitrinen nun fast 800.000 Euro.