Von verspielt bis monumental – diese 11 Brunnen zeigen Kölns schönste Wasserseiten. Manche sprudeln, andere erzählen Geschichten.
Von Domplatte bis Rheingarten11 schöne Brunnen in Köln, die Sie kennen sollten

Zwischen Zeitung und Wasserspiel – der DuMont-Brunnen setzt der Kölner Verlagsgeschichte ein stilles Denkmal. (Archivbild)
Copyright: Alexander Schwaiger
Beim Spazieren durch Köln stößt man immer wieder auf Brunnen, die mehr sind als bloße Wasserspender: Sie erzählen Geschichten, setzen künstlerische Akzente oder erinnern an Persönlichkeiten, die der Stadt ein Gesicht gegeben haben. Manche sind monumental und weithin sichtbar, andere sind eher versteckt in Seitenstraßen oder Parks gelegen.
Oft überraschen sie mit ihrer Detailfreude, ihrem Witz oder ihrer Würde. Gerade an heißen Tagen werden sie zu lebendigen Treffpunkten oder stillen Rückzugsorten. Die folgenden elf Brunnen zeigen die ganze Vielfalt, den Charme und die Überraschungen, die Kölns Wasserkultur zu bieten hat.
Petrusbrunnen (Roncalliplatz)

Direkt neben dem Kölner Dom gelegen, lockt der Petrusbrunnen mit seinem kühlen Wasser Touristen, Kinder und Spaziergänger auf den Roncalliplatz. (Archivbild)
Copyright: Michael Bause
Der neugotische Brunnen von 1870 zeigt den Apostel Petrus auf einer acht Meter hohen Säule. Ursprünglich stand er am Heumarkt, heute ziert er die Südseite des Kölner Doms. Mit seinen Löwenköpfen und Wasserschalen ist er ein beeindruckendes Denkmal klassischer Brunnengestaltung.
Heinzelmännchenbrunnen (Am Hof)

Mitten im Trubel der Altstadt, zwischen Brauhäusern und Touristengruppen, sprudelt der Heinzelmännchenbrunnen direkt am Eingang zur Kölsch-Kultur. (Archivbild)
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Ein echtes Märchen in Stein: Der 1899 errichtete Brunnen erzählt die Geschichte der fleißigen Heinzelmännchen – mitsamt Schneiderin, die sie verscheuchte. Die liebevoll gestalteten Figuren machen ihn zu einem der bekanntesten Brunnen Kölns.
Willi-Ostermann-Brunnen (Ostermannplatz, Altstadt)
Der 1938 errichtete Brunnen erinnert an den kölschen Liedermacher Willi Ostermann (1876–1936). Rund um die Säule sind Figuren aus seinen Liedern zu sehen – dazu Liedverse in Stein. Da möchte man am liebsten sofort „Och wat wor dat fröher schön doch en Colonia“ oder „Einmal am Rhein“ anstimmen.
Jan-von-Werth-Brunnen (Alter Markt)

Der Jan-von-Werth-Brunnen auf dem Alter Markt zeigt den Reitergeneral und Szenen seiner Liebesgeschichte mit Griet – direkt vor dem Kölner Rathaus. (Archivbild)
Copyright: Alexander Roll
Der Jan-von-Werth-Brunnen auf dem Alter Markt wurde 1884 von Wilhelm Albermann gestaltet. Der Brunnen besteht aus einem Obelisk mit Wasserbecken an allen Seiten, darunter zwei kleinere, die früher von Marktbesuchern genutzt wurden. Reliefs erzählen die Liebesgeschichte von Jan und Griet. Zwei große Sitzfiguren symbolisieren den Kölner Bauern und die Jungfrau. Gekrönt wird der Brunnen von der Statue Jan von Werths.
Mülheimia-Brunnen (Mülheimer Freiheit / Krahnenstraße)
Der von Wilhelm Albermann geschaffene Brunnen aus dem Jahr 1884 zeigt die Stadtallegorie „Mülheimia“, umgeben von Knabenfiguren für Handel, Ackerbau und Industrie. Die Figurengruppe steht auf einem steinernen Sockel mit vier Wasserspeiern und ist Teil eines achteckigen Beckens. Ursprünglich war der Brunnen ein Geschenk an die damals noch eigenständige Stadt Mülheim am Rhein. Er erinnert an das verheerende Eishochwasser im Rheingebiet von 1784.
DuMont-Brunnen (Breite Straße, Nähe Neumarkt)

Zwischen Buch, Zeitung und Wasserspiel – der DuMont-Brunnen bringt lesende Figuren und fließende Bewegung in die Breite Straße. (Archivbild)
Copyright: Alexander Schwaiger
Der moderne Granitbrunnen erinnert an die Kölner Verlegerfamilie DuMont und wurde 1985 vom Bildhauer Hans Karl Burgeff entworfen. Wasser fließt über eine kubische Stele, deren Gravuren an Schrift, Druck und Papier erinnern. Bronzeplastiken stellen lesende Figuren dar und greifen das Thema Publikation spielerisch auf.
Taubenbrunnen (Domplatte)

Tauben unter sich: Am Brunnen von Ewald Mataré lässt sich bei Sonnenschein nicht nur Wasser schöpfen, sondern auch wunderbar pausieren. (Archivbild)
Copyright: Alexander Roll
An den Kölner Tauben scheiden sich die Geister – doch der Taubenbrunnen von Ewald Mataré, 1953 geschaffen, gehört fest zur Domplatte. Mit seinen abstrahierten Tierformen und dem schlichten Mosaikbecken ist er ein zurückhaltendes Kunstwerk inmitten des städtischen Trubels.
Hans-Lommerzheim-Brunnen (Deutz)
Der Lommi-Brunnen befindet sich im Biergarten des traditionsreichen Lokals „Lommerzheim“ in Deutz. In einem bronzenen Wandrelief ist der legendäre Wirt Hans „Lommi“ Lommerzheim dargestellt, wie er einen Kölsch-Kranz mit frischen Gläsern befüllt. Aus dem Hahn fließt tatsächlich Wasser, das in ein kleines Becken unterhalb der Szene läuft. Die Gestaltung ist detailreich und liebevoll – mit Fass, Gläsern und Andeutungen des alten Gastraums im Hintergrund – charmant, urig und typisch kölsch.
Hermann-Josef-Brunnen (Waidmarkt)
Wie auch der Jan-von-Werth-Brunnen wurde der Hermann-Josef-Brunnen 1894 von Wilhelm Albermann gestaltet. Er besteht aus einem achteckigen Becken mit Delfinköpfen als Wasserspeier und einem reich verzierten Mittelbau. Auf dem Gesims sitzen vier Kindergruppen mit Tieren, die symbolisch für die vier Elemente und den Streit um Besitz stehen. Im Zentrum kniet Hermann-Josef vor der Madonna und reicht ihr einen Apfel – eine Darstellung seiner überlieferten Vision. Der Brunnen steht seit 1980 unter Denkmalschutz und wurde zuletzt 2021 restauriert.
Paolozzibrunnen (Rheingarten)

Ein beliebter Treffpunkt im Sommer: Der Paolozzibrunnen lädt mit flachen Becken und großen Steinplatten zum Planschen und Verweilen ein – für Groß und Klein. (Archivbild)
Copyright: Martina Goyert
Ein urbanes Kunstwerk mit Freizeitwert: Der nach dem Künstler Eduardo Paolozzi benannte Brunnen liegt direkt am Rhein. Seine großflächigen Becken, Steinblöcke und Wasserspiele laden seit 1986, besonders im Sommer, zum Planschen und Verweilen ein. Die 20 Meter breite und 50 Meter lange, begehbare Brunnenanlage mit großvolumigen Bronzeskulpturen hat die Umrisse einer gestrandeten Barke.
Bevor wir zum letzten Brunnen kommen, sollten zwei moderne und teils umstrittene Anlagen nicht unerwähnt bleiben. Der seit 2024 wieder begehbare Fontänenbrunnen auf dem Neumarkt und der Brunnen am Ebertplatz, auch „Wasserkinetische Plastik“ genannt, polarisieren, bringen aber auch Bewegung ins Stadtbild. Darum erhalten sie an dieser Stelle einen Ehrenplatz.
Karl-Berbuer-Brunnen (Ecke Schildergasse/Hahnenstraße)

Als Bundeskanzler Konrad Adenauer im Jahr 1950 Chicago besuchte, wurde er unter anderem mit dem kölschen Lied „Heidewitzka, Herr Kapitän“ von Karl Berbuer empfangen. (Archivbild)
Copyright: Thilo Schmülgen
Der kleine, liebevoll gestaltete Brunnen – 2023 frisch restauriert – erinnert an den kölschen Sänger Karl Berbuer (1900–77). Der Brunnen hat die Form eines Narrenschiffs. Es erinnert an Berbuers „Heidewitzka, Herr Kapitän“ und das „Müllemer Böötche“ sowie zahlreiche weitere Lieder. Der Sänger selbst steht als Kapitän am Steuer, er ist in bester Gesellschaft von Kölner Originalen wie „Orgels-Palm“ sowie „Fleuten Arnöldche“. Am Bug steht Mutter Colonia, und von der Bugtreppe purzeln zwei Heinzelmännchen herunter.