Wegen Kölner KunstwerkBrunnen am Ebertplatz wird seit Montag mit einem speziellen Laser gereinigt

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Ein Mann mit Schutzbrille reinigt das Kunstwerk „Wasserkinetische Plastik“ am Ebertplatz mit einem Lasergerät.

13.03.2023, Köln: Laserreinigung der 'Wasserkinetischen Plastik' am Ebertplatz durch die Firma Effizient. Foto: Michael Bause

Die Brunnen in Köln stehen vor ihrem Frühjahrsputz. Für die Reinigung des Kunst-Brunnens am Ebertplatz braucht es einen speziellen Laser, den nur eine Kölner Firma hat.

Damit alle 65 städtischen Brunnen von Frühjahr bis Herbst in Köln den Betrieb aufnehmen können, müssen sie regelmäßig gewartet werden. Im Fall der Anlage „Wasserkinetische Plastik“ des Kölner Künstlers Wolfgang Göddertz am Ebertplatz wird die Oberflächenreinigung seit Montag erstmals mit einem speziellen Laser durchgeführt.

Im wörtlichen Sinn erste Erfahrungswerte im Umgang mit der modernen Technologie, die bislang in großem Umfang nur in der Industrieproduktion eingesetzt wird, sammelt der Kölner Gebäudereiniger-Meister Olaf Zaller, der mit seinem Unternehmen „Effizient“ als erste Firma im Stadtgebiet dieses Verfahren anbietet.

Kölner Brunnen werden gereinigt: Mit Lasertechnik weg von der Chemie

„Ich beschäftige mich seit etwa einem Jahr mit dem Thema und habe schnell geahnt, dass es großes Potenzial für diese Technik gibt“, sagt Zaller am Montag innerhalb des weiträumig umzäunten Arbeitsbereichs am Ebertplatz-Brunnen.

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Er hat sich zum Laser-Sicherheitsbeauftragten fortgebildet und trägt im Einsatz vor Ort ebenso wie sein Geselle Dirk Neuhalfer dauerhaft eine Sicherheits-Schutzbrille. „Wir wollen weg von der Chemie. Mit Lasertechnik verringert sich der Aufwand hier um ein Vielfaches – von den Schutzmaßnahmen über die Vor- und Nachbereitung bis hin zu der eigentlichen Tätigkeit“, führt der 56-Jährige aus.

Rund drei Stunden Arbeit pro „Nagel“ des Kunstwerks setzt Zaller am Ebertplatz an. Beginnend am Montag, will er nach acht bis zehn Tagen den Kalk von sämtlichen Edelstahlelementen des Brunnens entfernt haben. „In dem geschlossenen Kreislauf hier fließen etwa 18.000 Liter Wasser, das erzeugt enorme Kalkablagerungen“, erläutert der Experte.

Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Materialverträglichkeit im Fokus

Rund 40 Zentimeter durchmisst der Laserstrahl, den er über einen Generator auf einem Anhänger erzeugt und dann mit einem Glasfaserkabel zum jeweiligen Einsatzort führt. Die „Wasserkinetische Plastik“ aus dem Jahr 1977 besteht aus Edelstahl, Zaller zufolge eine Oberfläche, die durch den Laser gut wieder in den Originalzustand versetzt werden kann.

Die zuvor chemischen und mechanischen Reinigungen seien künftig nicht mehr erwünscht, da Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Materialverträglichkeit im Vordergrund stehen. Der 56-jährige Unternehmer und sein Team hatten bereits vorab auf Testflächen mit Laser gearbeitet. „Alle Stahl-, Holz- und Gesteinsarten sind bestens für dieses Vorgehen geeignet“, sagt Zaller.

„Das Material erhitzt sich durch den 200 Watt starken Laserstrahl lediglich auf bis zu 40 Grad Celsius“, sagt der Fachmann. Unter anderem auch Graffiti lassen sich seiner Erfahrung nach damit in Zukunft effektiver entfernen als bisher.

Auch beim „Brunnenteam“ der Stadt Köln blickt man überzeugt auf die Arbeit von Zaller und den anderen Unternehmen, die schon für die Wartung an weiteren Brunnenstandorte in der Stadt eingeplant sind. Somit steht der Inbetriebnahme der Kölner Brunnen im Frühling alsonichts mehr im Weg.

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