Kölschstangen als KunstobjekteKölner Studierende bei Art Cologne ausgezeichnet

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Die Preisträgerinnen Lenia Friedrich (2021) und Sina Guntermann (2020, r.).

Die Preisträgerinnen Lenia Friedrich (2021) und Sina Guntermann (2020, r.).

Köln – Inmitten einer Vielzahl an etablierten Profi-Künstlern aus aller Welt präsentiert sich auf der Art Cologne auch der Nachwuchs aus Köln. Gleich mehrere Studenten der Kunsthochschule für Medien (KHM) zeigen ihre Abschlussarbeiten: Bilder, Installationen, Animationen und Videos.

„Die werden jetzt in die freie Kunstszene entlassen“, sagte Heike Ander, Kuratorin der KHM und verwies stolz auf eine siebenteilige großformatige Fotoserie von Max Dauven an der Wand sowie eine aufwendige Installation einschließlich mehrerer Video-Projektionen im Inneren des Standes von Karen Zimmermann. „Die wird am 1. Dezember in der Artothek mit dem Chargesheimer-Stipendium ausgezeichnet und hat das Preisgeld gleich in eine neue Arbeit investiert, die dann erstmals gezeigt wird.“

Neue Optik für die Kölsch-Stange

Zudem rückt inzwischen schon seit zehn Jahren auch stets ein künstlerisch gestaltetes 0,2 Liter Kölsch-Glas in den Fokus. Ein Wettbewerb der Gaffel-Brauerei gehört seit 2012 zum Beiprogramm der Kunstmesse und ermuntert Studierende der KHM, eine neue Optik für die Kölsch-Stange zu entwerfen. Da die Art Cologne im Vorjahr ganz ausgefallen war, galt es nun zwei Preisträgerinnen zu ehren. Für das Jahr 2020 war das Sina Guntermann und für 2021 Lenia Friedrich.

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„Erstaunlich was auf der kleinen Fläche eines Kölsch-Glases thematisiert werden kann“, so Daniel Hug, Leiter der Art Cologne in seiner Laudatio. „Das wirkt bei beiden richtig ansprechend gelungen und gefällt mir wirklich gut.“ Das sahen KHM-Vertreterin Ander und Sebastian Lenninghausen, Produktmanager von Gaffel, ähnlich. „Kölsch und Kunst passen gut zusammen, zumal sich die Brauerei mit dem Wettbewerb gesellschaftspolitisch und kulturell in der Stadt positioniert“, hieß es.

Guntermann hatte das Bild eines frisch gezapften Kölsch unter zwei Glasglocken gesetzt – in Anlehnung an eine ähnliche Darstellung des Ur-Kilos in Paris – und somit, so Hug, auch „auf die fröhliche Selbstverliebtheit der Kölner hingewiesen“. Friedrich hatten das Glas durch eine schwarze Einfärbung in einen Sektkelch verwandelt und somit das obergärige Bier auf die Stufe eines edleren Getränk gestellt. Beide Preisträger, deren Entwürfe nun auch in einer limitierten Auflage die Gaffelgläser zieren, wurden von Lenninghausen mit je einem 1111-Euro-Scheck belohnt.

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