Während die Grünen insgesamt vorne liegen, holt die AfD einen Erfolg im Kölner Norden. Rechtsrheinisch können sich die Linken freuen.
Blauer Fleck auf WahlkarteEin Kölner Veedel hat die AfD gewählt – Linke auf Schäl Sick erfolgreich

Der Kölner OB-Kandidat der AfD Matthias Büschges bei einem Wahlkampf-Termin in Porz.
Copyright: Alexander Schwaiger
Köln hat gewählt – und sowohl im Rat als auch bei der Oberbürgermeisterwahl liegen die Grünen vorn. Mit 28 Prozent der abgegebenen Stimmen geht Berivan Aymaz nun in zwei Wochen in die Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt. Ihr Gegner wird dann Torsten Burmester sein, der SPD-Politiker belegte mit 21,3 Prozentpunkten den zweiten Platz in Köln – und hat nun bis zum 28. September Zeit, die Differenz zur Grünen aufzuholen.
In Köln zeigt sich unterdessen auch geografisch ein klares Bild: Während die innerstädtischen Stadtteile überwiegend die grüne Kandidatin gewählt haben, hat die CDU ihre Hochburgen im Süden und Westen.
Innenstadt wählt die Grünen – CDU stark im Westen und Süden
In Stadtteilen wie Hahnwald und Marienburg sowie in Müngersdorf, Lövenich und Widdersdorf entschieden sich die Wählerinnen und Wähler mehrheitlich für den Christdemokraten Markus Greitemann. Insgesamt reichte es mit 19,4 Prozent für Greitemann jedoch nur zum dritten Platz in Köln.
Auf Platz vier folgt schließlich Matthias Büschges. Der Kandidat der AfD holte insgesamt knapp 8,5 Prozent der Stimmen in Köln. Der Erfolg der in Teilen rechtsextremen Partei fiel damit im Vergleich zum Ergebnis aus gesamt Nordrhein-Westfalen in Köln geringer aus.
AfD gewinnt im Kölner Stadtteil Chorweiler
Während die AfD ihr Ergebnis im Land im Vergleich zur letzten Wahl nahezu verdreifachen konnte, verdoppelte sie ihren Stimmenanteil in Köln und konnte mit einem Ergebnis von 9,1 Prozent acht Sitze im Stadtrat erringen.
In einem der 86 Kölner Stadtteile war AfD-Kandidat Büschges am Ende des Wahlabends sogar der Gewinner. In Chorweiler entschieden sich bei der Frage, wer der nächste Kölner Oberbürgermeister werden soll, 27,8 Prozent der Wählerinnen und Wähler für den AfD-Politiker. Auf der Kölner OB-Wahlkarte ist der Stadtteil damit der einzige blaue Fleck.
Im Stadtbezirk Chorweiler sieht es anders
SPD-Kandidat Burmester landete dort auf Rang zwei – mit 24,2 Prozent. Auf Berivan Aymaz entfielen in Chorweiler derweil nur 8,1 der abgegebenen Stimmen. Auch bei der Wahl für den Kölner Stadtrat stellt der Stadtteil Chorweiler die einzige blaue Insel in Köln dar - 27,4 Prozent wählten hier die AfD.
Anders fallen die Ergebnisse jedoch für den Stadtbezirk Chorweiler aus, zu dem neben dem Stadtteil Chorweiler auch Blumenberg, Esch/Auweiler, Fühlingen, Heimersdorf, Lindweiler, Merkenich, Pesch, Roggendorf, Seeberg, Volkhoven/Weiler und Worringen gezählt werden.
Im Bezirk entfielen insgesamt 28 Prozent der Stimmen auf Burmester und lediglich 17,2 Prozent auf Büschges, der sich dort auch Greitemann (24,2) geschlagen geben musste. Auch bei der Ratswahl lag die SPD mit 31,6 Prozent im Stadtbezirk Chorweiler schlussendlich deutlich vorn.
Mehr als 20 Prozent für AfD in einigen Porzer Stadtteilen
Die AfD wurde derweil mit 17,4 Prozent der Stimmen lediglich Dritter – und landete abseits des Veedels Chorweiler in keinem der dazugehörigen Stadtteile auf dem ersten Platz.
Stark war die Partei unterdessen auch in Porz-Finkenberg. Mit 23,6 Prozent der Stimmen reihten sich die Rechtspopulisten dort nur knapp hinter SPD (26,4 Prozent) und CDU (24,2 Prozent) ein. Auch in den Porzer Stadtteilen Urbach, Grengel und Wahnheide knackte die AfD die 20-Prozent-Marke, zum Sieg reichte es jedoch dort nicht.
Linke gewinnen Ratswahl in Kalk und Humboldt/Gremberg
Für farbliche Abwechslung auf der Kölner Wahlkarte sorgen unterdessen auch die Linken und können sich über Erfolge in zwei Kölner Veedeln freuen. Während sich in Kalk und Humboldt/Gremberg bei der Oberbürgermeisterwahl zwar die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler für Grünen-Kandidatin Aymaz aussprach, sah das bei der Ratswahl anders aus.
Mit 23,7 Prozent der Stimmen holten die Linken in Humboldt/Gremberg die meisten Stimmen. In Kalk schnitt die Partei sogar noch stärker ab. Hier gaben 27,7 der Wahlberechtigten ihre Stimme für die Linke ab.