Silbertablett, Kaffeemaschine, ParkettDie Geschichten der „Lindenstraße“-Requisiten

Lesezeit 2 Minuten
Hana (l.) und Hans W. Geißendörfer mit Fotograf Volker Renner (M.). 

Hana (l.) und Hans W. Geißendörfer mit Fotograf Volker Renner (M.). 

Köln – Dinge sprechen im Alltag eine eigene Sprache und drücken die feinen Unterschiede der Gesellschaft aus: Ob im Haushalt der Kaffee mit Designer-Mokka, Filtermaschine oder Vollautomatik zubereitet wird, verrät, wie der dazugehörige Kaffeetrinker tickt. Der Symbolik von Gegenständen in der ARD-Serie „Lindenstraße“ widmet sich nun der Fotograf Volker Renner in seinem Foto-Buch „Lindenstraße/Serientod“.

Köln: Fotograf untersucht Symbolik von „Lindenstraße“-Requisiten

Wie Stillleben fotografierte er Requisiten aus der Kultserie, die Ende Dezember in Köln-Bocklemünd nach fast 35 Jahren abgedreht wurde, und am 29. März zum letzten Mal ausgestrahlt wird. Zur Präsentation kamen die Produzenten Hans W. und Hana Geißendörfer sowie die Schauspieler Andrea Spatzek, von Anfang in der Rolle der Gabi Zenker, sowie Dunja Dogmani und Arne Rudolf. Angesichts des Serientods zeigte sich Produzent Geißendörfer besonders dankbar über dieses Zeitdokument: „Es ist ein wichtiges Erinnerungsstück. Jetzt, wo alles abgebaut wird, ist es toll, dass auch etwas bleibt“.

Vielen Deutschen ist die Lindenstraße seit jeher vertraut; sie haben ihre Protagonisten lieben gelernt oder sich abgewendet. Sie haben die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen der Zeit am Bildschirm verfolgt oder über die Spießigkeit des vorabendlichen Sonntagsprogramms geklagt. „Ich bin 1977 geboren und mit der Lindenstraße aufgewachsen. Sie war immer ein Panoptikum von Deutschland“, sagt der Fotograf.

Das könnte Sie auch interessieren:

Seine Bildserie untersucht die Heime der Darsteller und wie diese stereotype Vorstellungen von „Zuhause" und Alltag erzeugen. „Details wie das Silbertablett von Doktor Dressler oder das Parkett bei Mutter Beimer erzählen etwas über Charakter und soziale Herkunft“, so Renner. Was mit den Requisiten nun geschieht? „Einige Museen haben bereits angefragt. Auch die Darsteller können Dinge mitnehmen. Es soll so nachhaltig wie möglich abgewickelt werden“, sagt Hana Geißendörfer. Bei Schauspielerin Dunja Dogmani kommen die Bilder auch gut an: „Es ist eine große Wertschätzung und ein sehr liebevoller Blick“. (gam)

KStA abonnieren