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Vergessenes Baugerät13 Jahre nach Baustopp wird Kran an der Linzer Straße in Sülz abgebaut

3 min
Der Kran ist mittlerweile angerostet.

Der Kran ist mittlerweile angerostet.

Anwohner protestierten jahrelang gegen einen Kran, der nach einem halbfertigen Ausbauprojekt offensichtlich in einem Vorgarten vergessen wurde.

Die Anwohnenden der Linzer Straße erleben derzeit ein vorweihnachtliches Wunder: Der Baukran, der 13 Jahre lang vor dem Haus mit der Nummer 52 stand, wird abgebaut. Im Vorgarten rostete er über ein Jahrzehnt vor sich hin, während Gewächse das Gefährt langsam überwucherten. Der Arm des viele Meter hohen Krans schwebte bedrohlich über der Straße, obwohl daran schon lange nichts mehr gehangen hat. Nach einer Petition der Anwohnerschaft hat die Stadt sich des ausrangierten Geräts nun offensichtlich angenommen.

Mittlerweile ist der Arm des Kranes heruntergeklappt.

Mittlerweile ist der Arm des Kranes heruntergeklappt.

Ausbauhilfe wurde zum Sicherheitsrisiko

„Er wurde vor 13 Jahren aufgebaut, weil der Eigentümer einiger Wohnungen in fünf nebeneinander liegenden Häusern an der Linzer Straße die Dachgeschosswohnungen ausbauen wollte“, erzählt Anwohner Walter Oepen. Zwei Dachgeschosse seien ausgebaut, der dritte Ausbau angefangen worden. Danach hätte der Kran vor das Haus mit der Nummer 58 versetzt und die weiteren Ausbauten folgen sollen. Doch stattdessen stellt der Bauherr das Vorhaben ein und ließ den Kran vor Ort – zum mit der Zeit steigenden Ärger der Anwohner und Anwohnerinnen.

Sie sehen in dem vor Ort verrottenden Baukran ein Sicherheitsrisiko: „Der Fuß des Krans, der in den Gehweg ragt, steht auf einer Platte mit Holz darunter“, sagt Nachbar Hans-Peter Ziegler. Wenn sie porös oder das Holz morsch würde, oder die Gehwegplatten sich unter dem schweren Ständer absenken würden, könne er kippen. Hinzu kämen die stärker werdenden Winde in Köln. Es sei nicht auszudenken, was passieren würde, wenn der Kran auf die Straße fallen würde. Menschen könnten schwer verletzt, aber auch Häuser und Autos beschädigt werden.

Der Protest führte am Ende zum Erfolg

Walter Oepen schrieb dem Bauaufsichtsamt. Das erwiderte, es sei nicht zuständig. Die Nachbarn verfassten nun zuletzt eine Petition und sammelten Unterschriften, mit der sie auf die Gefahr, die von dem Kran an ihrer Straße ausgeht, aufmerksam machten und informierten auch das Ordnungsamt. Der stellvertretende Leiter des nahegelegenen Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums schrieb ebenfalls an die Stadt und machte darauf aufmerksam, dass der Kran die Schüler und Schülerinnen auf ihrem Schulweg gefährde.

Die letzte Beschwerde-Offensive hatte offensichtlich Erfolg. Bald sollte von dem rostigen Gefährt an der Linzer Straße keine Spur mehr vorhanden sein: „Bei einer Kontrolle durch den Ordnungsdienst konnte festgestellt werden, dass der Kran zwar auf privatem Gelände steht, aber eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellt“, schreibt eine Sprecherin der Stadtverwaltung. „Es folgten mehrere Telefonate mit dem Eigentümer, der einen Abbau des Krans zusicherte.“ Damit sei auch begonnen worden. Der Eigentümer habe sich sehr kooperativ gezeigt und mitgeteilt, dass die Kranteile voraussichtlich bis Mitte Dezember abgeholt werden. „Sollten die Abbauarbeiten nicht wie zugesagt stattfinden“, so die Sprecherin, „wird seitens des Ordnungsamtes ein ordnungsrechtliches Verfahren gegen den Eigentümer eröffnet.“