Seit letztem Sommer ist die Stadtteilbibliothek in Sülz geschlossen – nach den Ferien soll sie wieder öffnen.
BüchereienDie letzte Stadtteilbibliothek im Stadtbezirk Lindenthal ist geschlossen

Die Stadtteilbibliothek an der Wichterichstraße in Sülz.
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Die kleine Stadtteilbibliothek an der Wichterichtstraße 1 in Sülz ist die letzte verbliebene feste Anlaufstelle für alle lesefreudigen Menschen im gesamten Stadtbezirk. Doch derzeit informiert ein Zettel im Eingang Besucherinnen und Besucher darüber, dass sie geschlossen ist, bereits seit Monaten. Durch die Glastür sind nur nackte Wände zu sehen, wo vorher Bücherregale standen.
„Ältere Leute und Kinder gehen immer wieder verwirrt von dannen“, schreibt ein Leser dieser Zeitung. Er wundert sich über die Dauer des Zustandes. Und nicht nur er. Die SPD-Fraktion hat in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung Lindenthal die Frage an die Stadtverwaltung gerichtet, warum die Stadtteilbibliothek in Sülz bereits seit dem Spätsommer vergangenen Jahres geschlossen ist.
Bezirkspolitik wünscht sich schon lange eine weitere Bibliothek
Die Bezirkspolitiker verweisen dabei auf die immer wieder geführte Debatte, zuletzt auch mit der Leiterin der Stadtbibliothek, Anja Flicker, über die dringend notwendige Einrichtung einer zweiten Stadtteilbibliothek im Kölner Westen. Die Stadtverwaltung beteuerte stets, den Bedarf dafür zu sehen, bedauerte den Wunsch mangels finanzieller Mittel nicht erfüllen zu können und verwies darauf, dass in der Wichterichstraße in Sülz immerhin eine Stadtteilbibliothek geöffnet sei. Das ist allerdings jetzt schon länger nicht mehr so.
Renovierung und Wasserschaden sind die Gründe
Laut Auskunft der Stadtverwaltung ist die mittlerweile dringend erforderliche Renovierung der Grund dafür. „Die Stadtteilbibliothek in Sülz wird sehr intensiv genutzt“, schreibt eine Sprecherin der Stadt. „Um die Aufenthalts- und Wohlfühlqualität zu steigern, wird die Bibliothek mit neuem Mobiliar ausgestattet. Darüber hinaus wird der Bodenbelag erneuert, die Bibliothek erhält einen neuen Anstrich und es werden mehr Steckdosen für Arbeitsplätze generiert.“
Das gesamte Renovierungs-Projekt würde durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Ziel sei es, der hohen Nutzung gerecht zu werden und die Bibliothek modern und einladend zu gestalten – trotz der besonderen Herausforderungen der Räumlichkeiten.
Die Stadtteilbibliothek befindet sich nämlich in einem Wohnhaus. Leider hätten sich die Renovierungsarbeiten verzögert, weil kurz nach deren Beginn ein Wasserschaden aufgetreten sei. „Nach aktuellen Planungen wird mit einer Wiedereröffnung nach den Sommerferien gerechnet“, so die Sprecherin der Stadt.