Summerjam-Ticker Tag 3Bass, Brüste, Bühnenstürmer

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Kendra hat es auf die Bühne zu Jimmy Cliff geschafft: Ein krönender Abschluss, wie wir finden.

Kendra hat es auf die Bühne zu Jimmy Cliff geschafft: Ein krönender Abschluss, wie wir finden.

Köln – Video-Interviews mit Maxim, Nneka und SAM, auf Tuchfühlung mit Johnny Osbourne oder auf der Bühne mit Jimmy Cliff: Unsere Reporter Annika, Kendra, Benni und Jenny haben für euch die schönsten, witzigsten und abgefahrensten Festivalgeschichten gefunden.

23:01 Uhr: +++It's Time To Say Goodbye+++

„Summerjam, it's time to say goodbye“ - mit „Oh, happy Day“ verabschiedet der Moderator auf der Red Stage das Summerjam-Publikum. Dazu gibt es ein Feuerwerk über dem Fühlinger See. Mit Sonne im Herzen melden wir uns ab.

22:38 Uhr: +++Back to the Roots mit Jimmy Cliff+++

Moment. Der Mann ist 66??? Kendra steht grad mit offenem Mund vor der Red Stage. Jimmy Cliff, Ladies and Gentlemen. Die lebende Legende, die über die Bühne turnt wie ein Zirkusakrobat und dabei ne bessere Figur macht als Gisele Bündchen im kleinen Schwarzen. Oh baby, it's a wild world - in der Tat. Das Publikum tobt. Back to the roots! Oder doch nicht? „Wonderful world“, „You can get it if you really want“: Der Altmeister haut die Hits raus, mit denen Reggae in die Wohnzimmer der einst Nichtsahnenden eingezogen ist. Mainstream, mag da mancher schimpfen. Und er mag recht haben. Doch Kendra meint: “Ganz ehrlich, wenn ich sehe, wie viel Spaß die Leute haben, kann ich nur sagen: Is doch komplett egal. Das ist eine Diskussion, die wir zumindest heute Abend nicht mehr führen müssen. Ich geh tanzen. Und ihr?“

22:06 Uhr: +++Nneka: Verletzlich-Stark+++

Nneka hat es auf die Bühne geschafft und verzaubert nicht nur unsere Annika. Die hatte die Dame ja auch heute schon auf der Interview-Couch. Was dabei herausgekommen ist, lest ihr morgen. Aber eines möchten wir an dieser Stelle noch einmal wiederholen: Es ging um Brüste.

21:48 Uhr: +++Altmeister on stage+++

Derweil groovt Kendra schon zu den Sounds von Jimmy Cliff. Der hat erst im letzten Jahr den Grammy für das beste Reggae-Album eingeheimst. Respect!

21:34 Uhr: +++Und alle so: Warten+++

Zum Beispiel auf Headliner Nneka. Bei der verzögert sich der Beginn ein wenig. Die Wassermassen, die hier in den letzten Tagen runtergekommen sind, stellen auch das Ton-Team vor Herausforderungen. Aber: Der Soundcheck läuft! Und der wird ordentlich abgefeiert, meldet Annika. Jedes „Heyheyhey“, das der Soundmaster zum Test ins Mikro sagt, wird von der Menge im Chor wiederholt. Am Ende wollen sie sogar eine Zugabe. Soundcheck-Mann, Superstar. So macht Warten Spaß.

20:27 Uhr: +++Ein Ring sie zu knechten+++

Annika und Kendra scheinen ihren Weg zur grünen Bühne gefunden zu haben. Da bringt Maxim gerade ganz zufällig das Thema Stadtentwicklung aufs Tableau - im entferntesten Sinn. Was anfängt wie beiläufiger Smalltalk endet in deutlichen Worten. „Ich hasse den Ring“, haut Maxim ganz trocken raus. Gemeint ist der Kölner Ring. „Ein Ring sie zu knechten, oder?“, schiebt er hinterher. Stadtpolitische Probleme als Summerjam-Thema? Warum nicht.

20:13 Uhr: +++Spiel, Spaß und Spannung im Bühnengraben+++

Während Kendra und Annika sich mit Johnny Osbourne vor dem Bühnengraben bei Reggae-Altmeister Barrington Levy vergnügen ...

(Kleines Ratespiel: Wohin mit dem Festival-Programm wenn man keine Hosentaschen hat? Gewusst wie, Kendra!)

... chillt Benni an der grünen Bühne. Maxim spielt gemütliche, nachdenkliche Tunes. Viele Besucher haben sich etwas weiter hinten auf die Wiese gesetzt. Vor seinem Album "Staub", hat sich der Singer-Songwriter mal im Reggae ausgetobt. Aber das ist Vergangenheit, sagt er. Reggae passe einfach nicht mehr zu dem, was er mit seiner Musik heute aussagen will. Locker und relaxt freut er sich "als Kölner" auf dem Summerjam zu sein.

19:41 Uhr: +++Immer schön die Brüste bedecken+++

Schön ist sie, die Nneka. Sogar wenn sie gerade in einer Tunika aus ihrer Garderobe gestolpert kommt, die ein wenig nach Schlafanzug aussieht. Bis zu ihrem Auftritt hat sie aber auch noch Zeit: Die Sängerin, die in Nigeria aufwuchs, wird als Headliner das Summerjam auf der kleineren Bühne beenden. Bis dahin ein paar Verhaltenstipps auf Festivals von Nneka: Die Brüste bedeckt lassen und nicht zu viel trinken. Fällt ihr so als Erstes ein. Vielen anderen bereiten gerade die zwei Punkte große Freude. Wir sagen: Jedem wie's ihm gefällt. Hier schon mal ein Bild, ein Video mit Nneka beim KStA-Fragespiel folgt bald.

Aus der Reihe "Unsere kleinen Festival-Fails":

19:09 Uhr: +++Seid lieb zu Maxim+++

Auch Maxim musste sich an unseren Karteikarten bedienen und drei der bedeutungsvollsten Fragen beantworten, die jemals einem Künstler gestellt wurden. Dass Jenny so mir nichts dir nichts dazwischen gequatscht hat, bedarf wohl keiner Erklärung. Für Maxim steht jedenfalls eins fest: seid lieb zueinander. Um 19:50 Uhr wird er auf der Green Stage spielen.

18:55 Uhr: +++Abfuhr für die Orsons+++

Schmusetöne auf der Green Stage. „Wie kannst du mich nur lieben?“, fragen die Orsons. „Sorry, falsche Ansprechpartnerin“, antwortet Kendra. Es wird wohl die einzige Abfuhr heute bleiben. Bei den Mädels im Publikum kommen die Jungs gut an.

18:32 Uhr: +++Ein französischer Dreiklang+++

"Wir sind sehr froh zu sein avec tu" - Das Deutsch sitzt beim Tryo-Frontmann noch nicht ganz sicher. Kurzerhand wechselt er deswegen zur Begrüßung ins Französische - das Summerjam-Publikum scheint es zu verstehen und jubelt an den richtigen Stellen mit. Annika nicht - die hat nach einer traumatischen Französischlehrerin der vermeintlich eleganten Sprache abgeschworen. Doch die Kombination aus Französischen Texten und Weltmusik, die Tryo im Dreiklang und mit voller Leidenschaft vortragen, funktioniert trotzdem sehr, sehr gut. Der Andrang könnte allerdings größer sein. Mal schauen, was die Orsons auf der anderen Bühne zeitgleich treiben. (Anm. d. Red: Neid! Jenny erinnert sich an einen Song von Tryo. Also daran, dass sie mal einen guten fand. Welchen, weiß sie nicht mehr.)

17:54 Uhr: +++Lasst die Faxen! Nicht.+++

Kendra und Annika kommen grad vom Interview mit Sam zurück. Sehr entspannt, sehr sympathisch die beiden Brüder aus dem Schwabenländle. Seeed und Dub Inc haben sie schon gesehen, gleich folgen die Orsons, Maxim und Nneka. Fazit bisher? „Alle geil, extrem gute Stimmung hier.“ Interview in Bild und Ton mit den Brüdern folgen bald.

17:28 Uhr: +++Reggae in Zeitlupe...+++

...das macht Johnny Osbourne gerade auf der grünen Bühne. Wer wie Annika gestern den Speedreggae von Konshens und Anthony B. gehört und gesehen hat, fühlt sich dem Reggae-Veteranenheim plötzlich ziemlich nah. Doch Johnny darf das - 1948 geboren wurde er schon in den 70er- und 80er Jahren bekannt. Die Zeit, als seine Platten in Jamaika wie warme Semmeln über die Theke gingen, ist allerdings vorbei. Das Publikum schwingt entspannt von links nach rechts. Ekstase? Fehlanzeige. Aber zum Eingrooven nett.

16:43 Uhr: +++Erdbebenartiger Bass bei Dilated Peoples+++

Kendra geht „deep“: Dilated Peoples auf der Green Stage und es besteht die Gefahr, dass wir unsere Reporterin nie wieder sehen. Der Bass ist erdbebenartig, die Atmosphäre schreit Underground-Himmel. Funk-Rap vom Feinsten. Und im Anschluss kramen wir unsere 90er-Mixtapes aus dem Keller und machen einfach weiter.

16:21 Uhr: +++Maxim zum Interview getroffen+++

Jenny hat Maxim Backstage zum Interview getroffen und vor lauter Verzückung ihren Rucksack dort vergessen. Schnell zurück in die Kabine und noch ein Selfie abgeholt. Der Siegburger Singer/Songwriter spielt um 19.50 Uhr auf der Green Stage. Texte mit Tiefgang, erklärt sich von selbst. Anhören und Kopf wieder einschalten.

16:00 Uhr: +++Einstimmen auf Dilated Peoples+++

Kendra erlebt ein Déjà-vu. Da isser wieder, der Regen. Etappen-Schütten. Egal. Hauptsache, die Musik stimmt. Gleich stehen Dilated Peoples auf der Bühne und unsere Reporterin nickt sich schonmal ein.

15:30 Uhr: +++ Dichte Wolkenwand und Regen+++

Der Himmel über dem Gelände wird von einer dichten Wolkenwand verdeckt - es regnet. Wenn euch unsere Reporter gerade etwas stiller vorkommen: Das liegt daran, dass sie sich für eine kurze Schreibpause unter den Pavillion im Pressebereich zurückgezogen haben und sich dort auch auf anstehende Interviews mit SAM, Maxim und Nneka vorbereiten. Aber keine Sorge: Ihr verpasst nichts, denn wir liefern alles nach.

14:57 Uhr: +++Pop-Hop mit tanzbaren Beats von SAM+++

Pop-Hop auf der Green Stage. SAM sind 2014 zum zweiten Mal beim Summerjam dabei. Vielleicht haben sie das mit dem Wecken deshalb besser raus als ihre Vorgänger. Ihr Mittel: ein bisschen Schlagzeug und tanzbare Beats. Der Summerjam ist wach und rockt. Kendra groovt mit. Für euch hat sie die Jungs aus dem Schwabenland später noch im Interview.

14:49 Uhr: +++Reggae in Reinform+++

Jenny hat im Fotograben mal kurz die Augen geschlossen und eine Fantasiereise unternommen: Direktflug Jamaika, auf der LKW-Ladefläche direkt an den Strand, Kopfhörer auf und Raging Fyah auf's Ohr. Reggae der ohne Schi-Schi auskommt. Das hat auch das Publikum gewürdigt. Hier wird geknutscht und geschmust, gewippt und geschwoft. Die Band wurde Jenny von Kai von Hillmann über Twitter empfohlen - zurecht, findet sie.

14:22 Uhr: +++Ein bisschen Eis schadet nie+++

Erwischt: Mister Security gönnt sich ein Softeis. Jenny hat nichts abbekommen. Vielleicht bekommt Benni im Glashaus ja eins vorbeigebracht - das wär' was.

14:15 Uhr: +++ Unwetterwarnung für Sonntag+++

Für den Raum Köln hat der Wetterdienst eine Gewitterwarnung herausgegeben. Es wir also auch auf dem Festival wieder nass werden. Die Regenjacken müssten inzwischen auch wieder getrocknet sein. Bereitlegen kann man sie ja trotzdem schon einmal. Der Veranstalter sieht zurzeit keine Änderungen vor, die Konzerte am Abend sollten wie geplant stattfinden, sagte eine Sprecherin.

13:58 Uhr: +++Wo ist die Crowd, die gestern so gejubelt hat?+++

Auftakt auf der Green Stage. Konvoy versuchen, die Festivalbesucher zu wecken. „Wir sind jung und verdorben“, singen sie. Dabei wirken sie eher wie brave Abiturienten. Auch die Musik klingt so. Jungs, so kriegt man hier keinen wach.

13:51 Uhr: +++ Beats für den Bauch+++

Das halbe Summerjam-Publikum scheint bei Mama Africa noch im Tiefschlaf zu verweilen. Nur einige wenige geben sich den Trommeln hin. Hier gibt's Rhytmus der direkt auf den Stoffwechsel wirkt. Jenny ist jetzt auch wach und fühlt den Takt im Bauch. Weiter geht's: Summerjam Tag 3!

13:26 Uhr: +++Es gibt noch Tagestickets+++

Kurzentschlossene haben heute die Gelegenheit mit einem Tagesticket zu 60 Euro auf die Festivalinsel zu kommen und den Klängen von Dilated Peoples, Maxim, Nneka oder Jimmy Cliff zu lauschen. Das komplette Line-Up von heute gibt es hier. Die Tageskasse ist noch bis 15:30 Uhr auf P2 geöffnet.

13:15 Uhr: +++Gespräche durch die Zeltwand +++

Anekdote aus der Nacht: Unweit von Bennis Zelt brandet mitten in der Nacht tosender Applaus und Jubel auf. In Zelt 1 hört man dann folgenden Dialog: „Hat Holland grade gewonnen?“ - (Es ist vier Uhr morgens.) „Was? Jetzt noch? Die spielen doch schon lange nicht mehr.“ Aus Zelt 2 schallt prompt die Info, dass die Holländer mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen Costa Rica gewonnen haben, rüber und ein „Wir lauschen nicht.“

Was lernen wir daraus? Zum einen verliert man in drei Tagen Festival schnell mal das Zeitgefühl und kommt auf die Idee, dass auch um vier Uhr morgens noch WM-Spiele ausgetragen werden. Zum anderen befindet man sich unter sehr vielen potentiellen Zuhörern: der Zeltplatz schläft nie ganz.

12:51 Uhr: +++Schnappatmung im Shuttlebus+++

Gruppenkuscheln im Shuttlebus. Zwei Tage Summerjam haben ihre Spuren hinterlassen. Genervte Festivalgänger zwängen sich auf engstem Raum zusammen. Erleichterte Schnappatmung, jedes Mal wenn die Türen aufgehen. „Ey, da is' doch noch voll Platz drin!“, ruft einer, der noch draußen steht. Die drei Tonnen Zeltgepäck auf dem Busboden sind ihm entgangen.

12.41 Uhr: +++Das Internet: Unendliche Weiten+++

In der Schaltzentrale läuft mit „minimaler“ Verspätung von gefühlt 30 Stunden eine Info zu Miss Platnum ein. Das Internet hatte diese verschluckt und nach einer Reise durch die unendlichen Weiten des Netzes erst jetzt am anderen Ende der Leitung wieder ausgespuckt: Nach ihrer Show auf der Red Stage am Freitagabend hat Miss Platnum sich in ihrer Garderobe bei einem Sekt auf Eis Zeit für einen Plausch mit Annika genommen. Eine Langversion des Interviews wird es am Montag in getippter Form zu lesen geben. Für die Kamera hat die Berliner Sängerin uns aber zwei Fragen beantwortet - albern gestellt, spontan gezogen, ehrlich beantwortet:

12.20 Uhr: +++Sommer, Sonne, Summerjam+++

Schönen guten Morgen! Der letzte Tag bringt erst einmal Sonne satt mit sich - wie lange, das wissen auch wir nicht. Also: Sonnenbrille raus, Badesachen an und ein bisschen Abkühlen im Fühlinger See. Unsere Reporter sind auf dem Weg zum Gelände. Benni hat sich nach einer kurzen Nacht auf dem Zeltplatz aus seinem Schlafsack gepellt und ist in die Redaktion gedüst. Was er in der Nacht erlebt hat, berichtet er stückweise im Laufe des Tages. Auf den beiden Bühnen geht es musikalisch heute um 13:45 Uhr mit Konvoy und Mama Afrika los. Wir sind vor Ort und versorgen euch mit Infos und Bildern. Jetzt erstmal einen schnellen Kaffee trinken!

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