„Im Gebäude herrscht eine gute Atmosphäre“Mariele Millowitsch drehte im Kölner Stadtarchiv

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Die drei Schauspieler Hinnerk Schönemann, Archivar Emil Jochen Stern und Marie Brand befinden sich im neuen Stadtarchiv an der Luxemburger Straße, wo der Drehtag zur neuen Folge von Marie Brand stattfand.

Hinnerk Schönemann, Jochen Stern und Mariele Millowitsch standen gemeinsam für die neue Folge von ZDF-Krimi „Marie Brand“ vor der Kamera.

Mariele Millowitsch ist Kommissarin Marie Brand im ZDF. Für einen Drehtag lud sie den 95-jährigen Schauspieler Jochen Stern ein.

„Ich wünschte, ich könnte mit 95 Jahren auch noch so viel Text auswendig lernen“, sagt Mariele Millowitsch. Für die 34. Folge der ZDF-Krimiserie „Marie Brand“ hat Millowitsch in der Rolle der Kommissarin Brand gemeinsam mit Schauspieler Jochen Stern („Verbotene Liebe“) gedreht.

Den 95-jährigen Bonner kennt Millowitsch noch aus alten Zeiten, als sie mit Vater Willy Millowitsch auf Theater-Tournee ging. „Wir hatten immer Spaß. Wir sind in den Städten gemeinsam herumgelaufen, haben uns Schaufenster angeschaut. Ich bin mit Jochen wahnsinnig gut zurechtgekommen. Er ist ein lieber Mensch“, erzählt die 68-Jährige. Es war nicht das erste Mal, dass die beiden gemeinsam vor der Kamera standen.

Auch für die Serie „Nikola“, die von 1997 bis 2006 auf RTL lief, haben sie schon zusammengearbeitet. Es sei daher naheliegend gewesen, Stern vorzuschlagen, als klar wurde, dass der eigentliche Schauspieler für die Rolle des betagten Archivars Emil ausfiel.

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„Marie Brand“: Jochen Stern in seiner Gastrolle im Kölner Stadtarchiv

„Er hatte ordentliche Textriemen zu lernen. Das hat er gut gemacht“, so Millowitsch über Sterns Performance. Der Archivar musste ein älterer Herr sein, da die Familie im NS-Regime involviert war. Die Folge handelt von NS-Raubkunst, die den Weg zu ihren Besitzern zurückfinden soll. Mehr will Millowitsch aber nicht verraten. Die Szenen mit Sterns Rolle wurden im neuen historischen Stadtarchiv am Eifelwall gedreht. „Im Gebäude herrscht eine gute Atmosphäre in den Räumen, mir gefällt das Lichtkonzept gut“, findet Millowitsch.

Bis Ende Oktober ist die Schauspielerin noch mit den Arbeiten zu parallel zwei Folgen beschäftigt. Kein Problem für sie: Sie gerate nicht durcheinander. „Ich lerne immer meine Texte sorgfältig vor. Als Kommissarin muss ich ja genau wissen, was wann passiert. Ich bin da diszipliniert“, verrät Millowitsch.

Die Kölnerin kommt immer gut herum, wenn sie sich in einer Drehphase befindet. Es gebe Motive in Köln, Bonn, Düsseldorf, hin- und wieder aber auch im Schloss Ehreshoven in Engelskirchen im Oberbergischen, wo Millowitsch – neben ihrem Wohnsitz in Köln – auch wohnt. „Da konnte ich dann einfach den Berg herunterfahren und war schon da, aber sonst sind wir überall unterwegs.“

Millowitsch über Kölner Stadtteil Porz

Da die „Marie Brand“-Serie kein eigenes Studio hat, wurde ein Präsidium auf einem Porzer Industriegelände gebaut. „Das ist eine alte Halle. Dieses riesige Gelände wird nicht mehr benutzt. Da könnte man schöne Wohnungen bauen, denke ich immer, bei der Wohnungsnot in Köln.“ Porz ist ein schöner Stadtteil, findet Millowitsch.

Er punkte mit dem Rhein in der Nähe und mit eher unbekannten Kleinoden wie der Germania-Siedlung am nahegelegen Concordiaplatz. „Das ist hübsch, dieses Viertel mit den ehemaligen Arbeiterhäuschen und den Backsteinvillen, die vermutlich für Menschen aus den höheren Gehaltsklassen bestimmt waren“, so Millowitsch. Wann die 34. Folge im Fernsehen ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest.

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