Vor 15 Jahren gründete sich die Rockband aus namhaften Musikern. Auftritte sind dennoch eine Rarität. Das könnte sich in Zukunft ändern.
Mit Ex-Deep Purple-SängerBlack Country Communion gastiert im Kölner Tanzbrunnen

Joe Bonamassa (v.l.), Jason Bonham, Glenn Hughes und Derek Sherinian sind mit ihrer Rockband „Black Country Communion“ in diesem Sommer auf großer Europa-Tournee. Am 19. Juni gastieren sie im Tanzbrunnen.
Copyright: Black Country Communion
Aktuell tourt die Supergruppe Black Country Communion durch Europa. Von einer Supergruppe spricht man immer dann, wenn sich mehrere bekannte Musiker, die vorher schon als Solisten oder Mitglieder in einer anderen Band bekannt wurden, zusammenschließen. Black Country Communion ist dafür ein Musterbeispiel. So gehört ihr unter anderem Glenn Hughes an. Er gilt als „die Stimme des Rocks“ und wurde unter anderem als Bassist von Deep Purple in den 1970ern zur Legende.
Einer, der sich dieses Prädikat mittlerweile in der Gattung Bluesrock verdient hat, ist Joe Bonamassa. Er ist seit Jahrzehnten erfolgreicher Musiker, wurde in Europa mehrfach mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet und gab noch im Frühjahr als Solo-Gitarrist Konzerte in Deutschland.
Band hat lange Auftrittspause hinter sich
Seit ihrem 15-jährigen Bestehen ging die vierköpfige Band nur selten auf eine große zusammenhängende Tour. Davor spielte sie letztmalig 2011 in Deutschland, unter anderem auf der Museumsmeile in Bonn. „Es ist schon ziemlich absurd, dass wir seit 14 Jahren nicht mehr hier aufgetreten sind,“ räumt Hughes im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ ein.
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Joe und ich sprechen momentan darüber, zukünftig mehr Shows zu spielen.
„Wir sehen uns nicht häufig, weil wir alle sehr viel zu tun haben“, betont der Bassist. Zwischenzeitlich muss es nach außen hin so gewirkt haben, als ob sich die Band, die bereits fünf Alben veröffentlicht hat, ganz aufgelöst hätte. „Das war aber nie der Fall“, stellt der 73-Jährige klar. Die vielen eigenen Projekte seien zeitaufwendig gewesen, „aber wir haben realisiert, was für eine unglaubliche Band wir sind und fühlen, dass wir noch so viel zu geben haben.“
Zauber entfaltet sich auf der Bühne
Teil der Rockband sind auch Jason Bonham (Sohn des berühmten verstorbenen Led Zeppelin-Schlagzeugers John Bonham) und Derek Sherinian (von seinem Weggefährten Alice Cooper der „Caligula des Keyboards“ genannt). Ihr Name bezieht sich auf die Region „Black Country“ in England, die sich nördlich und westlich von Birmingham befindet, und aus der Bonham und Hughes stammen. Das Wort „Communion“ (zu deutsch „Gemeinschaft“) ist ebenfalls nicht zufällig gewählt, wie Hughes verrät: „Wir sind sehr enge Freunde. Joe und ich sind Nachbarn in Los Angeles, Jason kenne ich, seit er vier Jahre alt ist.“
Dieser familiäre Charakter der Band, deren Stil stark von britischem und amerikanischem Hard- und Bluesrock geprägt ist, drücke sich auch im gemeinsamen musikalischen Schaffen aus: „Joe und ich machen die Musik gemeinsam. Black Country Communion ist vor allem eine Live-Band. Wir sind sehr spontan und improvisieren viel auf der Bühne, ähnlich wie bei Deep Purple. Gerade bei den Auftritten geht es uns Vieren darum, etwas Neues zu schaffen. Die Songs sind natürlich dieselben, aber das macht es frisch und lebendig“, schwärmt Hughes.
Diese Kreativität genieße er genauso sehr wie das Arbeiten unter Profis. „Wir haben enorm viel Respekt voreinander, als Freunde, aber auch als Musiker“, bekräftigt die Stimme des Rocks, die auch schon für Black Sabbath auf der Bühne stand. Obwohl alle vier Mitglieder viel mit anderen Projekten zu tun haben, stehe im Raum, das Engagement für „Black Country Communion“ zu intensiveren: „Joe und ich sprechen momentan darüber, zukünftig mehr Shows zu spielen. Heutzutage ist es schwierig, langfristig konkrete Pläne zu machen, aber wir wollen der Band mehr Liebe und Aufmerksamkeit geben.“
„Black Country Communion“ tritt am Donnerstag, 19. Juni, um 20 Uhr im Kölner Tanzbrunnen auf. Einlass ist ab 18 Uhr. Eintrittskarten kosten im Vorverkauf 55 Euro (zuzüglich Gebühren) und an der Abendkasse 70 Euro.