Nach SEK-Einsatz in Köln-DellbrückPolizei ermittelt wegen Bedrohung und Körperverletzung

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Polizeifahrzeuge vor einem Haus in Dellbrück.

Die Polizei nahm bei dem Einsatz in Dellbrück am Dienstag (17.10.2023) einen 50-Jährigen fest.

Der Verdacht, ein 50-Jähriger habe seine Ehefrau gefangen gehalten, scheint sich nicht zu bewahrheiten.

Einen Tag nach dem SEK-Einsatz gegen einen 50-jährigen Mann in Dellbrück und nach weiteren Ermittlungen der Polizei stellt sich der Hintergrund nun etwas anders dar. Gegen den Beschuldigten wird nicht mehr wegen Freiheitsberaubung ermittelt, sondern nach Angaben einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft nunmehr wegen „Körperverletzung und Bedrohung zum Nachteil seiner Ehefrau“.

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen also entgegen ersten Anhaltspunkten vorläufig nicht mehr davon aus, dass der 50-Jährige seine fünf Jahre jüngere Frau über fast zwei Wochen in der gemeinsamen Wohnung in einer städtischen Unterkunft für Geflüchtete gefangen gehalten hat. Stattdessen liegt mutmaßlich ein Fall von häuslicher Gewalt vor. Die Wohnung befindet sich in einem alten Dellbrücker Hotel inmitten einer ruhigen Wohngegend mit vielen Einfamilienhäusern, das zu einer Flüchtlingseinrichtung umgestaltet worden war.

Köln: Beschuldigter nach SEK-Einsatz ins Krankenhaus gebracht

Zivilfahnder waren am Dienstag nach einem Zeugenhinweis in den Grafenmühlenweg gefahren, um den Hintergrund aufzuklären, als ihnen die 45-Jährige auf der Straße begegnet war. Ihren Mann nahm eine Spezialeinheit kurz darauf in der Unterkunft fest. Er wurde zu einer Untersuchung in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht. Es gibt aber weder einen Haftbefehl noch einen Unterbringungsbefehl für die Psychiatrie. Ob sich der Mann weiterhin in dem Krankenhaus aufhält oder ob er es nach der Untersuchung wieder verlassen durfte, ist unklar. (ts)

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