Ehemaliges Kino in Köln-MülheimRiesenloch ist kein schöner Anblick für die Anwohner

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Auf der Rückseite des alten Mülheimer Kinos klafft ein Loch.

Köln-Mülheim – An der Biegerstraße ist unschwer zu erkennen, dass das ehemalige Kino an der Buchheimer Straße 24 noch immer leer steht. Dort, wo einst die Leinwand stand, befindet sich ein riesiges Loch, das den Blick freigibt in den entkernten Kinosaal. Seit Jahren ist das einstige „Neue Theater“, in Betrieb von 1925 bis 1970, verwaist. Es war eines der ersten Kinos in Köln, die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Filme zeigten: Schon im Dezember 1945 wurde es wiedereröffnet, zu einem Zeitpunkt, als ein Großteil Mülheims noch in Schutt und Asche lag.

Vorher Drogeriefiliale

Zuletzt befand sich hier eine Drogeriefiliale, doch auch das ist schon lange her. Laut Andreas Seipp, Vertreter der „Beletage Grundbesitz GmbH“ als Eigentümerin der Immobilie, ist das jüngste Vorhaben, das Objekt in eine schicke Bürolandschaft für das Medienhaus „Busch Glatz“ zu verwandeln, gescheitert. Vor allem habe es Probleme gegeben, für Teilnehmer geplanter Schulungen die geforderten Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Einer anvisierten Aufstockung der Immobilie an der rückwärtigen Biegerstraße hätten die Nachbarn nicht zugestimmt. „Dann haben wir irgendwann die Segel gestrichen“, so Andreas Seipp. Timo Busch, Geschäftsführer von „Busch Glatz“, bestätigte auf Anfrage, dass sich das Projekt namens „Innovation Hub“ zerschlagen hat. Man habe mittlerweile einen neuen Standort an der Spichernstraße gefunden.

Der Umbau des Kinos hatte allerdings bereits begonnen, wobei offensichtlich nicht alles nach Plan verlief. Das Abrissunternehmen habe an der Biegerstraße ohne Kenntnis des Eigentümers größere Wandflächen entfernt als vereinbart, sagt Andreas Seipp. Da es nun neue Pläne für das Kino gebe, werde ein anderes Bauunternehmen beauftragt. Spruchreif ist die künftige Nutzung aber noch nicht. Zur vorhandenen Baugenehmigung für einen Bürobetrieb sei mittlerweile ein Änderungsantrag eingereicht worden, sagt Andreas Seipp: „Sobald das Bauamt grünes Licht gibt, fangen wir mit dem Aus- und Umbau an.“ Wünschenswert sei ein Baubeginn im Herbst dieses Jahres. Natürlich solle auch die offene Wunde an der Biegerstraße verheilen. Für Andreas Seipp jedenfalls ist es „kein Zustand, der da bleiben kann“.

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