Ein großer Teil des Mehrfamilienhauses in Köln-Flittard hat im Moment kein Dach. Die Bezirksvertretung (BV) kritisiert den Umgang der Stadt.
Kritik an UntätigkeitMehrfamilienhaus in Flittard seit Sommer ohne Dach – BV Mülheim fordert Schutz

Nachdem die Arbeiten am Dach der Häuserzeile vor gut zwei Jahren abgebrochen wurden, blieb auch das Baugerüst schlicht stehen.
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Die Mülheimer Bezirksvertretung fordert die Verwaltung der Stadt Köln erneut auf, das dachlose Mehrfamilienhaus in der Eduard-Heis-Straße in Flittard zu schützen. Bereits in der Sitzung im September gab es diesbezüglich einen Beschluss, nun beschloss die BV in ihrer jüngsten Sitzung erneut einen Dringlichkeitsantrag der Fraktionen der Grünen und Linken einstimmig. Zu dem Thema gab es außerdem eine Aktuelle Stunde.
Der Eigentümer des Mehrfamilienhauses mit über 20 bezahlbaren Wohnungen hatte vor ein paar Jahren angefangen, das Haus inklusive Dach zu sanieren. Dabei ging ihm offenbar das Geld aus und es regnete in das Haus rein. Ein provisorisches Schutzdach wurde zügig installiert, wodurch die Feuchtigkeitsschäden größtenteils von selbst trockneten. Dann kam es zur Insolvenz des Eigentümers und das Schutzdach wurde in der Folge im Sommer 2025 abgebaut und ein großer Teil des Hauses ist seitdem ohne Dach.

In Razet Khadzhievas Wohnung sorgt die Feuchtigkeit dafür, dass sich die Tapete von der Wand löst und Schimmel ausbreitet.
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Mehrfamilienhaus in Flittard hat kein Dach
„Es regnet rein, die Wände sind klitschnass, in den Wohnungen schimmelt es“, heißt es in dem Antrag, „Viele Bewohnerinnen und Bewohner sind umgezogen (etliche mussten mangels Alternativen den Stadtbezirk verlassen), aber noch immer leben Menschen in nassen Wohnungen. Völlig ungewiss ist aber auch, wie es mit dem Haus weitergeht. Es regnet weiterhin rein, die Immobilie verfällt. Handelt niemand, droht der Verlust des Gebäudes“.
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Jonas Höltig, Vorsitzender der Grünen-Fraktion, nannte die Situation in der BV-Sitzung einen Skandal in einer Stadt, in der bezahlbarer Wohnraum so dringend nötig ist. Auch weitere BV-Mitglieder teilten diese Meinung und kritisierten, dass die Stadt Köln nichts tue, um das Haus zu schützen und den Wohnraum, den es gibt, zu erhalten.
Bezirksvertretung Mülheim kritisiert Stadt Köln
„Mit jedem Tag ohne Dach wird eine zeitnahe Sanierung immer unwahrscheinlicher – insbesondere angesichts des nahenden Winters mit vielen regnerischen, frierenden Tagen“, heißt es in dem Antrag weiter. Die Stadt habe über die Wohnaufsicht Mittel und Wege, mittels Ersatzvornahme die verfallenden Wohnungen zu retten. Ordnungsrechtlich erscheine auch eine Beschlagnahme des Gebäudes zum Schutz der noch verbliebenden Bewohnerinnen und Bewohner denkbar.
„Die Verwaltung scheut aber die rechtlichen und finanziellen Risiken. Der Bezirk braucht dringend bezahlbaren Wohnraum. Während anderswo Häuser oder sogar Hotelzimmer für diese Zwecke für z. T. millionenschwere Mietverträge angemietet werden, lässt die Stadt in Flittard sehenden Auges bezahlbaren Wohnraum verfallen“, kritisieren die Antragstellenden, „Eine Lösung des Problems ist nicht in Sicht, obwohl die Bezirksvertretung bereits am 8. September 2025 in einem Dringlichkeitsantrag die Verwaltung mit der Vornahme gebäudeschützender Maßnahmen beauftragte“.
Die BV Mülheim hat die Verwaltung erneut beauftragt, alle rechtlichen Möglichkeiten zum Schutz des Mehrfamilienhauses in der Eduard-Heis-Straße auszuschöpfen. Angesichts des Winters soll das Gebäude vor weiterem Regenwasser geschützt werden, um den Wohnraum langfristig zu sichern.

