Abholung ohne TerminBürgeramt Chorweiler soll Paketstation für Ausweise bekommen

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Ein Ausweisterminal der Kern AG. Symbolbild

Sie ähneln Paketstationen von DHL: Ausweisterminals (Symbolbild)

Im Bezirksrathaus Mülheim wird bereits ein Automat zur Abholung von Dokumenten erprobt. In Chorweiler ist man von den Vorteilen überzeugt.

Wer etwas im Bürgeramt zu erledigen hat, weiß, dass sie oder er dafür großzügig Zeit einplanen sollte, denn zu den Öffnungszeiten sind die Wartehallen für gewöhnlich voll. Selbst für Formalitäten, wie das Abholen von neuen Ausweisdokumenten, kann so ein ganzer Vormittag draufgehen. Im Bezirksrathaus Mülheim wird zurzeit erprobt, ob es auch anders geht.

Dort steht seit September des vergangenen Jahres ein Terminal, ähnlich der Paketstationen von DHL und anderen Anbietern, an denen Bürger ohne vorherigen Termin ihre neuen Reisepässe abholen können. Liegen diese zur Abholung bereit, erhalten die Kunden eine SMS mit einem PIN-Code, der am Terminal zur Identifizierung eingegeben werden muss.

Abholung „rund um die Uhr“: SPD fordert Terminal für Ausweisdokumente

Sollte dieses Pilotprojekt erfolgreich sein, sollen nach und nach in allen Bürgerämtern entsprechende Geräte installiert und der Service auf weitere Dokumente ausgeweitet werden, so Stadtdirektorin Andrea Blome.

Alles zum Thema Andrea Blome

In der Bezirksvertretung Chorweiler ist man schon jetzt von den Vorteilen des Systems überzeugt. In der jüngsten Sitzung stellte die SPD-Fraktion einen Antrag auf Aufstellung eines „24/7 Terminals“ für Ausweisdokumente im Bezirk, um den Bürgern die Abholung von Reisepässen und Personalausweisen „rund um die Uhr“ zu ermöglichen.

Flexiblere Öffnungszeiten und Personalentlastung

„Gerade für Arbeitnehmer, die erst nach Feierabend Zeit haben und so in der Regel Schwierigkeiten haben, die normalen Öffnungszeiten wahrzunehmen, wäre so eine Einrichtung eine große Erleichterung“, sagte Ayfer Sevim (SPD). Auch das Personal werde so von Routinetätigkeiten entlastet.

Zum Vergleich verwies die Fraktion auf andere Städte wie Grevenbroich, in denen ähnliche Systeme zur Anwendung kämen, an denen der Zugang zu den Dokumenten auch per Fingerabdruck gewährt wird. Die Anschaffungskosten für ein Terminal schätzte die SPD anhand der Angaben eines Herstellers auf 27.000 Euro.

In einer Stellungnahme zu dem Antrag bezeichnete die Verwaltung den Verlauf des Pilotprojekts in Mülheim bereits als „positiv“, Standorte für weiter Terminals zur Dokumentenausgabe würden bereits gesucht. Auch im Bezirk Chorweiler sei eine Aufstellung grundsätzlich geplant, dafür seien jedoch einige Rahmenbedingungen zu beachten. „Das macht die Suche nach einem geeigneten Standort teilweise schwierig“, sagte Rainer Straub, Leiter des Bürgeramts Chorweiler. „Diese Geräte nehmen etwa nicht wenig Raum ein, es braucht also eine geeignete Aufstellfläche“.

Der Standort müsse außerdem auch außerhalb der Öffnungszeiten abzusichern sein. Bei einer Aufstellung im Eingangsbereich des Bezirksrathauses sei auch zu beachten, dass im Bürgersaal regelmäßig Veranstaltungen stattfänden. Alternativ werde daher auch der Eingangsbereich des Stadthauses am Athener Ring in Betracht gezogen – die Priorisierung sei jedoch noch nicht abgeschlossen, sagte Straub auf Rückfrage.

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