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Kostenlose Hilfe für KünstlerKulturpaten für ehrenamtliches Engagement geehrt

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André Gladbach von Gladbach Bauplanung GmbH mit Odonien Betreiber Odo Rumpf.

André Gladbach von Gladbach Bauplanung GmbH mit Odonien-Betreiber Odo Rumpf (r.).

Der Verein „Kölner KulturPaten“ vermittelt Künstlern Freiwillige, die sie unentgeltlich unterstützen. 28 Kulturpaten wurden jetzt in Mülheim geehrt.

In Köln ist Odo Rumpf vor allem mit seinem Freiluftatelier „Odonien“ an der Hornstraße bekannt, wo seine mitunter riesigen Skulpturen aus Industriefundstücken eine imposante Kulisse für Veranstaltungen aller Art bilden. Was aus der ehemaligen Direktorenvilla in Rumpfs Heimatstadt Leverkusen werden soll, steht bisher allerdings nur auf dem Papier. Vor fünf Jahren kaufte der Bildhauer die marode Immobilie aus der Gründerzeit, um daraus ein kreatives Zentrum mit Ausstellungshalle, Verwaltung, Stiftungssitz und Seminarangeboten zu schaffen. „Irgendwann gehe ich mal dieses Projekt an“, sagt der Künstler.

André Gladbach von Gladbach Bauplanung GmbH mit Odonien Betreiber Odo Rumpf

Bauplaner André Gladbach (l.) hat Odonien-Betreiber Odo Rumpf bei der Planung seiner „Odo Base“ unterstützt.

Bauplaner André Gladbach hat ihm in den vergangenen zwei Jahren dabei zur Seite gestanden, Ideen für die „Odo Base“ zu sammeln und daraus ein mit den Behörden abgestimmtes Exposé samt professioneller Zeichnungen aufzusetzen. Alles freiwillig und unentgeltlich. „Die Mischung aus Kunst und Architektur hat mich gereizt“, sagt André Gladbach. Das Gebäude werde eines Tages Teil einer großen Skulptur sein.

„KulturPaten“ vermittelt Freiwillige an Kunstschaffende

Zustande gekommen ist die Zusammenarbeit durch den „Kölner KulturPaten e.V.“, ein Verein, der vor allem freie Künstler unterstützt, indem er ihnen Freiwillige vermittelt, die ihnen in den unterschiedlichsten Bereichen unter die Arme greifen. Das „Knowhow- und Ressourcensharing“ reiche von steuerlicher Beratung, Webseiten-Programmierung bis hin zum Transport von Kunstwerken, so Projektleiterin Claudia Bleier. Dabei gibt es keinen Geldfluss, aber ideelle Bereicherungen auf beiden Seiten. So erhalten die ehrenamtlichen Kulturpaten Einblicke in neue Arbeitswelten, während die Kulturschaffenden von Fachwissen und Dienstleistungen profitieren, die sie sonst nur schwerlich finanzieren könnten.

Im Mülheimer Depot 1 des Kölner Schauspiels wurden jetzt 28 Ehrenamtliche von Bürgermeister Andreas Wolter mit einer Urkunde geehrt. Darunter Steuerberater, Fotografen oder Experten für Buchhaltung. Ohne die Patenschaften wäre das kulturelle Angebot in Köln deutlich ärmer, so Wolter. Der vor 22 Jahren gegründete Verein sei eine „echte Kunstinstitution“ und stehe für die „tiefe Wertschätzung für die Kölner Kunst- und Kulturszene“.

Verein unter finanziellem Druck

Gegründet wurde der Verein 2003 von der Stadt Köln, der Industrie- und Handelskammer sowie der Kölner Freiwilligenagentur. Nach eigenen Angaben wurden bisher insgesamt 1300 Patenschaften vermittelt, aktuell gibt es 43 Patenschaften. Allerdings steht der „KulturPaten e.V.“ selbst finanziell unter Druck: Ob die Ehrung auch in Zukunft wie gewohnt stattfinden könne, bezweifelte der Vorsitzende Gerd Conrads. Mitgliedsbeiträge und städtischer Zuschuss seien „überschaubar“. Ohne Sponsoren sei eine solche Veranstaltung schwer zu stemmen.

Conrads führte zusammen mit Vorstandsmitglied Sibylle Stürmer und Moderatorin Sarah Brasack durch den Abend. Künstlerische Akzente setzte die belgische Akkordeonistin Fabienne Carlier, die Performance „grow light“ brachte Ruth Prangen zusammen mit den Musikern Andreas Bausch, Andreas Wagner und Adrian Wellmann vom Trio CO3 auf die Bühne. Anschließend trafen sich die Gäste zum lockeren Austausch im Foyer und im Carlsgarten.

Für André Gladbach war die Zusammenarbeit mit Odo Rumpf der erste Einsatz als Kulturpate. „Wir haben uns super verstanden“, sagt der Bauplaner. Weitere Projekte könne er sich gut vorstellen. Wissen und Ideen weiter zu geben, sei schließlich das Schönste an seinem Beruf. Nähere Informationen unter www.koelnerkulturpaten.de.